Jugendziel: Auf- und Ausbau digitaler Kompetenzen

Das Bundesministerium für Finanzen (vormals Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort) setzt im Rahmen der Österreichischen Jugendstrategie auch folgendes Jugendziel um:

Jugendziel: Aufbau und Ausbau digitaler Kompetenzen

Jugendlichen jene Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, mit denen sie sich bewusst und sicher im digitalen Umfeld bewegen können.

Auf dem Bild befinden sich zwei Kinder. Ein Kind sitzt vor dem Laptop und hat Kopferhörer auf, das zweite Kind hält ein Tablet in der Hand.
Kinder entdecken digitale Medien  Foto ©WavebreakMediaMicro - stock.adobe.com

Insbesondere im Hinblick auf

  • Umgang mit Informationen und persönlichem digitalen Fußabdruck (E- Government)
  • Fähigkeiten und Spielregeln in Kommunikation und Kollaboration
  • Sicherheitsbewusstes Verhalten
  • Nutzung von (mobilen) E-Government-Angeboten (bekannt machen)
  • Digitale Kompetenzen als Basis für Entrepreneurship, um klassische Business Cases digital zu denken und umzusetzen
  • Kompetenzaufbau Digital Economy

Der Medien- und Internetkonsum von Kindern und Jugendlichen wird, wie bei den Erwachsenen auch, zunehmend mobiler. Mobile Government Services bieten daher einen wichtigen und modernen Zugangskanal zur öffentlichen Verwaltung. Beispielsweise bieten sie eine Möglichkeit zur Einbindung von Jugendlichen in demokratische Entscheidungsprozesse sowie potenziellen Zugang zu jugendgerechten Informationen und Dienstleistungen. Um die Haltung Jugendlicher gegenüber der Nutzung von Mobile Government Services positiv zu gestalten, sollte die öffentliche Verwaltung sicherstellen, dass die angebotenen Dienste auch für die Jugend nützlich und praktikabel sind. Sie sollten sowohl auf ihre sozialen Bedürfnisse abzielen als auch einfach und friktionsfrei zu verwenden sein.

Das Jugendziel "Jugendlichen jene Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, mit denen sie sich bewusst und sicher im digitalen Umfeld bewegen können" fällt in das Handlungsfeld "Medien und Information", den für die Jugendpolitik gilt es in besonderer Weise, die Digitalisierung unserer Informationsgesellschaft aktiv als Chance zu nutzen. Junge Menschen sind in vielerlei Hinsicht Vorreiter der Digitalisierung und der Aneignung neuer Technologien und Medien. Gerade deshalb und aufgrund ihrer Lebensphase sind sie aber auch besonderen Risiken ausgesetzt. Das Handlungsfeld legt verstärkt Augenmerk auf die Förderung der Medienkompetenz von Heranwachsenden, von Familien, von Fachpersonen der Jugendarbeit sowie von anderen pädagogisch Tätigen. Dazu gehören die Stärkung der Informationskompetenz sowie das Bereitstellen jugendgerechter und jugendrelevanter Information, gerade in Zeiten von Cybermobbing, Hassrede und „Fake News“.

Reality Check

Ein Reality Check wurde durchgeführt. Das Jugendziel trägt zu folgenden European Youth Goals bei:

  • #4 Information und konstruktiver Dialog
  • #6 Jugend in ländlichen Raum voranbringen
  • #7 Gute Arbeit für alle
  • #8 Gutes Lernen

Maßnahmen zur Umsetzung des Jugendziels

CHECK Kinder-Sicherheit in der digitalen Welt –Evaluierungsinstrument zur Erfassung digitaler Kompetenzen für die Zielgruppe Eltern und andere Betreuungspersonen

Für Eltern und Betreuungspersonen ist die Frage nach Kinder-Sicherheit in der digitalen Welt zentral, daher wurde vom Bundesministerium für Finanzen (vormals Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort) in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) der CHECK Kinder-Sicherheit in der digitalen Welt entwickelt. Im CHECK und in den drei QUIZ erhält man einerseits einen Überblick über die eigene "digitale Elternkompetenzen / Kompetenz als Betreuungsperson". Die Fragen und Ergebnisse dazu sollen zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Andererseits werden alle fünf sicherheitsbezogenen Kompetenzen des Digitalen Kompetenzmodells für Österreich (DigComp 2.2 AT) erfasst. Die Selbsteinschätzungsfragen im CHECK beziehen sich auf Kinder aller Altersstufen (0 -15 Jahre). Beim QUIZ wählt man die Version (0-5 Jahren, 6-9 Jahren, 10-15 Jahren), die dem Alter des Kindes oder der zu betreuenden Kinder entspricht. Das Quiz-Ergebnis liefert ein Feedback zu den eigenen Verhaltensweisen bezogen auf konkrete Betreuungssituationen und eine Basis für die Reflexion des persönlichen Umgangs mit digitalen und Medienkompetenz-Themen in der Erziehung.

Hintergrund der Evaluierungsinstrumente

Die Instrumente wurden gemeinsam mit den Expertinnen und Experten aus dem Wissenschaftsteam fit4internet sowie Team von Saferinternet.at, ÖIAT, erarbeitet. Grundlagen dafür sind das Digitalen Kompetenzmodells für Österreich (DigComp 2.2 AT – Kompetenzbereich 4 – Sicherheit) sowie die pädagogische Expertise im Bereich Medienkompetenz aus der Jugendarbeit von Saferinternet.at. Der Check und die Quiz richten sich an erwachsene Betreuungspersonen, es wurde nach der Erarbeitung in Kooperation mit Expertinnen und Experten eine Benutzertestung mit Zielgruppenangehörigen durchgeführt.

Die Maßnahme trägt zu folgenden European Youth Goals bei

  •  #4 Information und konstruktiver Dialog

Reality Check

Ein Reality Check wurde durchgeführt. Die Maßnahme trägt zu folgenden European Youth Goals bei:

  • #7 Gute Arbeit für alle
  • #8 Gutes Lernen

Förderung digitaler Kompetenzen von Jugendlichen durch die Digitale Kompetenzoffensive (DKO)

Um die digitalen Kompetenzen der österreichischen Bevölkerung bis 2030 zu stärken und auszubauen, hat die österreichische Bundesregierung im Dezember 2022 die „Digitale Kompetenzoffensive“ (DKO) ins Leben gerufen. Der Fokus der Offensive liegt auf der Steigerung grundlegender digitaler Kompetenzen. 

Als Sofortmaßnahme wurde das Pilotprojekt „Digital Skills for all“ umgesetzt. Nach Abschluss wird das Projekt von der Geschäftsstelle Digitale Kompetenzen (OeAD) evaluiert. Durch "Digital Skills for all" werden seit Oktober 2023 bundesweit kostenlose Workshops angeboten. Ziel ist es, alle Zielgruppen zu erreichen, die keine formalen Lernorte besuchen. Um die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen, wurden Best Practices zur Vermittlung digitaler Kompetenzen identifiziert, skaliert und bundesweit niederschwellig angeboten. Alle angebotenen Workshops unterliegen den „Qualitätsrichtlinien für Bildungsangebote im Bereich der digitalen Grundkompetenzen“.  Im Mittelpunkt des Angebots für Jugendliche steht die Vermittlung eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit Smartphones sowie anderen digitalen Geräten und dem Internet.

Während 73-79 % der 16- bis 29-Jährigen in Österreich über grundlegende digitale Kenntnisse verfügen, ist das Potenzial zur Verbesserung der für den Alltag und Beruf erforderlichen digitalen Grundkompetenzen junger Menschen laut Ergebnissen des DESI 2022, speziell in den Bereichen Grundlagenwissen und IT-Sicherheit besonders hoch. Eine aktuelle Umfrage zum Thema „Jugend und Fehlinformationen im Internet“ ergab, dass Österreichs Jugendliche im Umgang mit Informationen im Internet vor einem Dilemma stehen: Jugendliche informieren sich vor allem über soziale Medien zu Alltagsthemen, können aber oft zwischen glaubwürdigen und unglaubwürdigen Quellen nicht unterscheiden. Demnach bestehen große Wissenslücken und Probleme bei der Bewertung von Informationsquellen.

Ziel des Projekt ist es, dass Jugendliche durch bewusstseinsbildende, niedrigschwellige Workshops zu widerstandsfähigeren digitalen Nutzerinnen und Nutzer werden. Informationen und Tipps helfen, mit Risiken kompetent umzugehen, aber auch die positiven Aspekte von Internet, Smartphone und Computer zu nutzen. Auch das persönliche und berufliche Umfeld der teilnehmenden Jugendlichen soll davon profitieren und ein besseres Verständnis für die Risiken und Chancen des Zugangs zu digitalen Inhalten und Diensten erlangen. Die Workshops wurden bis Dezember 2023 angeboten. Evaluierungsergebnisse werden im Februar 2024 erwartet.

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