Blümel: WIFO-Studie bestätigt Treffsicherheit der COVID-Hilfen Liquidität in Unternehmen gesichert. Risiken von Kreditwesen stabilisiert.

Im Rahmen der COVID-19 Studien hat das WIFO eine ex-post Analyse der wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung erstellt. Dabei wurden auch Schlussfolgerungen für künftige Pandemien gezogen. Das WIFO kommt zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen der Regierung zur Liquiditätssicherung in Unternehmen erfolgreich war. Außerdem hat das Kreditwesen in der Krise eine wichtige Rolle gespielt indem es kurzfristige Risiken abgewendet und den Markt stabilisiert hat.   
 
„Die neuesten Ergebnisse des WIFO zeigen, dass die wirtschaftlichen Hilfen während der Krise gewirkt haben! Es ist erfreulich, dass wir in den letzten 16 Monate viele Unternehmen gut durch die Krise bringen konnten. Unsere schnellen und unbürokratischen Hilfsinstrumente waren treffsicher und hatten den gewünschten Effekt, Liquidität in den Unternehmen zu sichern. Damit konnten viele Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt werden. Gleichzeitig bestätigen die Zahlen des WIFO, dass es nicht zu großflächigen Überförderungen gekommen ist“, so Finanzminister Gernot Blümel.  
 
Laut WIFO wäre ohne Krisenmaßnahmen der Anteil der Unternehmen mit Liquiditätsschwierigkeiten von ungefähr 8,1% in „normalen“ Zeiten auf 15,4% in der Corona-Krise gestiegen. Mit den Hilfen der Regierung konnte dieser Wert bei 9,9% der Unternehmen gehalten werden. Die Anzahl der Unternehmen, die unter dem Corona-Schock gelitten haben, konnte dadurch um 75% reduziert werden (von 7,3% auf 1,8%). Trotzdem lag die Zahl der Unternehmen mit Liquiditätsschwierigkeiten während dem Coronajahr 2020 über dem Wert von „normalen“ Jahren, was ein Zeichen dafür ist, dass es zu keinen Überförderungen gekommen ist.
 
Ähnliches konnte bei den Beschäftigungszahlen beobachtet werden. Laut der Basissimulation des WIFO hätte die Coronakrise ohne eindämmende Maßnahmen 405.020 Beschäftigte in illiquiden Unternehmen betroffen und damit potentiell in die Arbeitslosigkeit getrieben. Mit den Maßnahmen der Regierung konnte diese Zahl um 40% auf 249.250 Beschäftigte reduziert werden. Das bedeutet, durch die Wirtschaftshilfen konnten zahlreiche Arbeitsplätze gesichert werden.
 
Die positive Bilanz der Wirtschaftspolitik während der Coronakrise ist laut WIFO auch den Kreditinstituten geschuldet. Während die Kreditnachfrage im ersten Halbjahr 2020 deutlich gestiegen ist, waren Verschärfungen der Kreditbedingungen erst im zweiten Halbjahr zu verzeichnen. Es war den Kreditinstituten gelungen, die kurzfristigen Risiken der Krise abzufangen ohne zusätzliche Risiken für die Wirtschaft darzustellen. Dabei haben sich die regulatorischen Kennzahlen im Bankwesen nicht verschlechtert, die Sekundärmarktrendite auf österreichische Staatsanleihen blieben stabil.
 
„Ich will mich bei allen Mitarbeitern der Kreditinstitute bedanken, dass sie ihrer Verantwortung in dieser schwierigen Krise nachgekommen sind. Danke für Ihre Flexibilität in dieser unvorhersehbaren Zeit“, so Finanzminister Gernot Blümel abschließend.