Zoll: 18,5 Tonnen tierische Lebensmittel im 1. Halbjahr 2021 eingezogen Blümel: „Kampf gegen die Einschleppung von Tierseuchen wichtiger denn je“

Der österreichische Zoll konnte im Rahmen seiner Kontrolltätigkeit im ersten Halbjahr 2021 rund 18,5 Tonnen tierische Lebensmittel aus dem Verkehr ziehen. Im gesamten Vorjahr wurden rund 13,6 Tonnen dieser Produkte aufgegriffen. Demgegenüber stellen bereits die Zahlen des 1. Halbjahres 2021 eine Steigerung von 36 Prozent dar.

Finanzminister Gernot Blümel: „Mit den Kontrollen von tierischen Lebensmitteln leistet der Zoll einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Tierseuchen. Damit werden die Konsumenten und die Wirtschaft in Österreich geschützt. Für die Einfuhr von Lebensmitteln tierischer Herkunft in die Europäische Union gelten strenge Bestimmungen. Gerade in der Urlaubszeit ist es daher ratsam, sich über die Einfuhrbestimmungen zu informieren.“

Allein 12,9 Tonnen Fleisch und 4,5 Tonnen Milch beschlagnahmt 

Seit Beginn 2021 wurden bei 1.250 erfolgreichen Zollkontrollen österreichweit 12,9 Tonnen illegal eingeführtes Fleisch und Fleischerzeugnisse sowie 334 Kilogramm Fisch und Fischereierzeugnisse beschlagnahmt. Auch andere tierische Produkte wie 4,5 Tonnen Milch und Milcherzeugnisse, 216 Kilogramm Eier sowie 583 Kilogramm Honig wurden beschlagnahmt und vernichtet. 57 Prozent davon wurden bei mobilen Kontrollen der Zöllnerinnen und Zöllner im Straßenverkehr sichergestellt, die restlichen Aufgriffe fanden bei den Einfuhrkontrollen im Reiseverkehr vor allem durch die Zollstellen an den Flughäfen statt. Allein in der Reisendenabfertigung der Zollstelle am Flughafen Wien Schwechat wurden im Vorjahr rund 3 Tonnen und heuer bereits mehr als 2,2 Tonnen tierischer Erzeugnisse nach dem Tierseuchengesetz beschlagnahmt, obwohl die Zahl der Reisenden pandemiebedingt stark eingeschränkt ist.
Ein rekordverdächtiger Großaufgriff gelang den Zöllnerinnen und Zöllnern der Zollstelle Flughafen Linz im März 2021: Sie zogen einen augenscheinlich überladenen moldawischen Mercedes Sprinter auf der A25 aus dem Verkehr und stellten u.a. 902 Kilogramm Schweine- und Hühnerfleisch sicher.

Einschleppung von Tierseuchen nach Österreich und in die EU verhindern

Tierische Lebensmittel unterliegen strikten Kontrollen durch die Veterinärbehörden, um zu verhindern, dass gefährliche Tierseuchen eingeschleppt werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Tierseuchenausbruchs in Österreich wären für den landwirtschaftlichen Bereich sowie für vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche katastrophal: Notschlachtungen, Handelsbeschränkungen und Exporteinbußen wären die unabdingbare Folge. 

Im Reiseverkehr dürfen Fleisch und Fleischerzeugnisse sowie Milch und Milcherzeugnisse aus fast allen Nicht-EU-Ländern überhaupt nicht in die Europäische Union eingeführt werden. Andere tierische Erzeugnisse unterliegen bei der Einfuhr im Reiseverkehr strengen Beschränkungen, nach denen pro Person nur eine geringe Menge gestattet ist. 

Zoll-Tipp: keine Lebensmittel aus privater, unkontrollierter Produktion einführen

Der Zoll rät generell dazu, keine Lebensmittel aus privater, unkontrollierter Produktion und Hausschlachtung einzuführen. In Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest geht von selbst produzierten Fleischprodukten aus Ausbruchsgebieten besonders hohes Risiko aus. Bereits das unachtsame Wegwerfen von Jausenresten, wie es zum Beispiel an Autobahnparkplätzen nahe Transitrouten von und nach betroffenen osteuropäischen Gebieten passiert, kann massive Folgen nach sich ziehen. Die Übertragung der Afrikanischen Schweinepest beispielsweise erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, durch die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen bzw. –zubereitungen sowie über andere indirekte Übertragungswege.