BMF/Zoll: Einfuhrumsatzsteuer ab 1 Cent Warenwert bringt Rückgang an China-Sendungen von 50 Prozent Entfall der Steuerfreigrenze schützt heimischen Handel; Zoll und Post arbeiten Hand in Hand an Weihnachtspaketflut

Besonders jetzt, vor Weihnachten, haben die zuständigen Zöllnerinnen und Zöllner gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Post alle Hände voll zu tun. Im Post-Logistikzentrum Wien-Inzersdorf und der dortigen Zollstelle wurden in Folge des anhaltend steigenden E-Commerce-Geschäfts seit Jahresbeginn bis 30. November 2021 1,2 Millionen Abfertigungen im Postverkehr bearbeitet. Finanzminister Magnus Brunner besuchte das Auslandszentrum, das Paketzentrum und das Briefzentrum in Inzersdorf – vor Ort machte er sich ein Bild von der Arbeit der Zöllnerinnen und Zöllner und dankte ihnen für ihren Einsatz.

Finanzminister Magnus Brunner: "Seit 1. Juli 2021 werden alle Online-Bestellungen ab dem ersten Cent gleich besteuert – egal, woher die Produkte kommen. Mit dem Entfall der Steuer-Freigrenze für Importe helfen wir dem heimischen Handel in schwierigen Zeiten und sorgen für mehr Fairness besonders für unsere österreichischen KMU. So schützen wir die österreichische Wirtschaft vor unfairem und betrügerischem Vorgehen. Gerade in der Vorweihnachtszeit gibt es einen erheblichen Mehraufwand an Paket-Abfertigungen. Den Zöllnerinnen und Zöllnern gebührt Respekt und Dank für ihre Arbeit. Die Zusammenarbeit zwischen Post und Zoll ist wirklich vorbildlich."

Davor war auf Paketsendungen unter dem Wert von 22 Euro keine Einfuhrumsatzsteuer erhoben worden, was zu massiven Umgehungsversuchen geführt hat: Versender gaben bewusst einen niedrigeren Warenwert an, um keine Einfuhrumsatzsteuer abführen zu müssen. Bei drei Viertel aller Pakete unter 22 Euro war in der Vergangenheit der Warenwert zu niedrig angegeben worden, um die Einfuhrumsatzsteuer zu umgehen. Dieses Vorgehen war vor allem bei Paketen aus Drittstaaten wie zum Beispiel China regelmäßig zu beobachten. Seit dem Entfall der Steuer-Freigrenze ist laut Post ein deutlicher Rückgang  von 50 Prozent an Sendungen aus Drittstaaten wie zum Beispiel China zu bemerken.

Heike Fetka-Blüthner, Vorständin Zollamt Österreich: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zolls bewältigen den Mehraufwand insbesondere vor Weihnachten mit großem Einsatz. Danke an Magnus Brunner für seine Wertschätzung, der gleich in seinem ersten Monat als Finanzminister dem Zoll die Aufwartung gemacht hat."

"Nicht nur vor Weihnachten, sondern das ganze Jahr über arbeiten Post und Zollbehörde eng zusammen, damit Sendungen aus allen Ländern rasch und sicher zugestellt und zugleich alle steuerlichen Abgaben korrekt entrichtet werden", so Post-Generaldirektor Georg Pölzl. "In Abstimmung mit dem Finanzministerium haben wir rechtzeitig informiert, dass Sendungen beispielsweise aus China durch die neuen Bestimmungen erheblich teurer werden können. Dadurch ist es zu einem Rückgang beim Paketvolumen aus Drittländern gekommen. Die Post gewährleistet jedenfalls auch in Zukunft einen funktionierenden internationalen Versandhandel und einen reibungslosen Zustellprozess."

Der Besuch in Inzersdorf fand am Montag statt, am Dienstag verletzte sich im Verteilzentrum ein Mitarbeiter schwer. Wir alle wünschen dem Betroffenen von Herzen alles Gute und rasche Genesung.