Finanzpolizei hebt illegales Pokerlokal in Wien Favoriten aus
In der Nacht vom 3.12. auf 4.12. führte die Finanzpolizei gemeinsam mit der Polizei eine Razzia in einem illegalen Pokerlokal im 10. Wiener Gemeindebezirk durch. Insgesamt wurden 20 Spieler angetroffen, die bei dem illegalen Glücksspiel mitten im Lockdown keinerlei Corona-Schutzmaßnahmen einhielten, darüber hinaus wurden auch Drogen gefunden.
„Dank dieses behördenübergreifenden Schwerpunkteinsatzes konnte dem illegalen Glücksspiel ein weiterer Schlag versetzt werden. Hier geht es nicht nur um Abgabenhinterziehung, sondern vor allem um den nicht vorhandenen Spielerschutz, der Existenzen gefährdet und ganze Familien in den Ruin treiben kann“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Die Finanzpolizei wurde bei dem sorgfältig vorbereiteten Einsatz von Kollegen des Finanzamtes, des Bundeskriminalamtes, der Bereitschaftseinheit der Polizei, der Drogenfahndung und der Polizeihundestaffel begleitet. Die akribische Vorbereitung war auch deshalb nötig, weil vor der Wohnung, in der das illegale Pokerturnier veranstaltet wurde, ein Aufpasser postiert war. Dieser hätte jede verdächtige Bewegung vor dem Pokerlokal sofort gemeldet und damit einen erfolgreichen Einsatz möglicherweise verhindert. Dem Einschreiten des Aufpassers kam man bei dem Zugriff zuvor, indem die Polizei ihn überraschte. Dabei wurde jedoch wurde ein Polizist leicht verletzt, da sich der Aufpasser sich im ersten Moment wehren wollte. Später gab der Mann an, nicht erkannt zu haben, dass er mit einem Polizisten zu tun hatte.
In der angemieteten Apartment-Wohnung wurden auf zwei Stockwerke aufgeteilt zwei Pokertische mit jeweils 10 Spielern entdeckt, die vermutlich um hohe Geldbeträge spielten. Darauf deutet jedenfalls ein Geldbetrag in Höhe von 6.200 Euro hin, der in der Küche des Lokals gefunden wurde. Die Polizei stellte das Geld sicher und die Finanzpolizei beschlagnahmte die Pokertische.
Neben dem illegalen Glücksspiel müssen sich die angetroffenen Personen auch wegen der Nicht-Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen verantworten, schließlich fand das Event während des laufenden Lockdowns statt und die Anwesenden trugen keine Schutzmasken. Zudem wurde bei einer Person Cannabis gefunden, worauf eine Anzeige nach dem Suchtmittelgesetz folgte.
Die Kontrollorgane der Finanzpolizei führten noch vor Ort Einvernahmen mit allen Spielern und Dealern durch. Bis dato wollte keiner der Anwesenden aussagen, wer der Veranstalter des illegalen Pokerspiels ist, dazu laufen die Ermittlungen noch weiter. Außerdem waren zwei Kellnerinnen, die die Gäste bedienten, nicht zur Sozialversicherung angemeldet – hier ergehen Strafanträge gemäß ASVG.