Gesellschaft
Die digitale Transformation begegnet uns als Gesellschaft in nahezu allen Lebenslagen. Damit hängen auch der Erwerb und der Ausbau von digitalen Kompetenzen als „Basis“ für alltägliche Lebens- und Arbeitssituationen zusammen. Weiterführende Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnik, beim Breitbandausbau oder im Umfeld der künstlichen Intelligenz, machen digitale Basiskompetenzen unumgänglich, um anpassungs- und anschlussfähig zu bleiben.
Die "Digitale Kompetenzoffensive für Österreich"
Die ressortübergreifende „Digitale Kompetenzoffensive“ (DKO), die vom Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation Florian Tursky koordiniert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 möglichst alle Menschen in Österreich über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen.
Überlick der Digitalen Kompetenzoffensive:
Durch die Initiative erfolgt eine qualitätsgesicherte Vermittlung digitaler Basiskompetenzen in der Bevölkerung beziehungsweise in unterschiedlichen Handlungsfeldern wie bei IKT-Expertinnen und Experten, in der Bildung, bei Bürgerinnen und Bürgern, in der Arbeits- und Unternehmenswelt oder in der Öffentlichen Verwaltung.
Konkrete Ziele, neben dem Aufbau grundlegender digitaler Kompetenzen, sind zum Beispiel die Steigerung der IT-Fachkräfte und besonders der weiblichen IT-Fachkräfte, sowie die Förderung digitaler Talente. Durch die Einführung eines nationalen Referenzrahmens sollen digitale Fähigkeiten mess- und vergleichbar gemacht werden.
Hintergrund:
Im Dezember 2022 startete die Österreichische Bundesregierung die „Digitale Kompetenzoffensive für Österreich“ als gemeinsame Initiative von BMF, BMAW, BMBWF und BMKÖS. Das Zusammenspiel mehrerer Ressorts bringt einerseits eine umfassende Expertise und anderseits die Möglichkeit der breiten Themenstreuung. So lässt sich die Nachfrage nach digitalen Qualifikationen im Arbeits- und Wirtschaftsumfeld sowie im Bildungs- und Verwaltungssektor bestmöglich abdecken.
Die europäische Dimension und Einbettung der Thematik im EU-Kontext:
- Die digitale Dekade 2030 – die Digitalisierungsstrategie der EU definiert Zielvorstellungen und Wege für den digitalen Wandel in Europa bis 2030.
- Im digitalen Kompass sind Digitale Skills und Kompetenzen als eine der vier Dimensionen für die Zukunft festgelegt.
Österreich ist laut DESI 2022 bei Digitalen Basiskompetenzen zwar über dem EU Schnitt (63% - EU 54%) und insgesamt auf Rang 11 bei der DESI-Messdimension „Humankapital“. Trotzdem besteht Handlungsbedarf bei Digitalen Basiskompetenzen – denn bei über 30% der Österreicherinnen und Österreicher sind diese nicht ausreichend vorhanden. Hier ist besonders die höhere Altersgruppe betroffen. Digitales Grundwissen ist im Bereich „Sicherheit“, zum Beispiel bei IT-Anwendungen und beim Umgang mit digitalen Geräten, besonders bedeutend.
Durch den zunehmenden Rückgang an IT-Fachkräften, soll insbesondere bei weiblichen IT-Fachkräften, der Anteil gesteigert werden.
Digitale Kompetenz als „Basiskompetenz“
Exkurs: Das digitale Kompetenzmodell für Österreich
Digitale Bildung bedeutet, neben technischen Fertigkeiten auch digitale Medien komptent und reflektiert nutzen zu können. Sie ist eine Schlüsselqualifikation für die Teilhabe an der modernen Gesellschaft. Mit Daten bewusst und verantwortungsvoll umgehen und Informationsquellen kritisch bewerten zu können, zählt heute zu den Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
Um digitale Kompetenzen „sichtbar“ zu machen und anhand von Entwicklungsstufen einordnen zu können hat das bereits das ehemalige Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (2018 bis Mitte 2022) ein digitales Kompetenzmodell "DigComp 2.2 AT" für Österreich erstellt. Als Grundlage dafür diente der europäische DigComp 2.1 - Referenzrahmen. Darauf aufbauend können Stärken und förderbare Bereiche identifiziert werden. In Österreich wurde das europäische Referenzmodell erweitert und setzt mit dem Kompetenzlevel "0" für jene, die Digitalisierung noch als Fremdwort wahrnehmen, an.
Für digitale Alltagskompetenz ist bedeutend, sich in allen sechs Kompetenzbereichen und hinsichtlich aller 25 Kompetenzen durchgehend in einem "Kompetenzband" auf den Kompetenzstufen "3" bzw. "4" zu bewegen.
Die Weiterentwicklung des Digitalen Kompetenzmodells für Österreich von Version 2.2 auf Version 2.3
Das DigComp 2.3 AT ist die weiterentwickelte Version des DigComp 2.2 AT. Mehr Informationen zur Version 2.3 finden Sie hier.
Die Anforderungen an digitale Kompetenzen entwickeln sich, wie auch die digitale Welt, rasant weiter. Um den aktuellen Kompetenzanforderungen zu entsprechen und um digitale Kompetenzen messbar sowie vergleichbar zu machen, arbeitet die DKO an einem nationalen Referenzrahmen, der auf das Digitale Kompetenzmodell für Österreich aufbaut.
Ziele:
Konkrete Ziele der Digitalen Kompetenzoffensive sind, dass
- bis 2030 möglichst alle Menschen in Österreich über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen,
- der Anteil der IT-Fachkräfte und besonders der weiblichen IT-Fachkräfte gesteigert, sowie digitale Talente gefördert werden, um dem Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu entsprechen und die Wachstumspotenziale der Digitalisierung bestmöglich nutzen zu können,
- mit der Einführung eines nationalen Referenzrahmens – wie im Regierungsprogramm geplant - digitale Fähigkeiten mess- und vergleichbar gemacht werden.
Mit der Digitalen Kompetenzoffensive unter dem europäischen Dach der „Digital Skills und Jobs Coalition“ (DSJC) soll Österreich zu den europäischen Vorreitern im Bereich der Digital Skills gemacht werden. Außerdem soll eine starke europäische Achse bei diesem wichtigen Thema aufgebaut werden.
Maßnahmen:
Das geplante Maßnahmenprogramm umfasst unter anderem
- die gemeinsame Strategieentwicklung mit Bundesländern und Stakeholdern
- eine standardisierte Datenbasis über die Statistik Austria
- Maßnahmen zur Anhebung von Basiskompetenzen über alle Altersgruppen
- die Stärkung der E-Government Skills
- die Steigerung der Awareness bei Berufs- und Ausbildungswahl
- die Einrichtung einer Shared-Service Plattform für die Ressorts
- die Sicherstellung der Koordinierung und Verstärkung laufender Initiativen und Projekte.
Ausblick:
Wesentliches Anliegen der Initiative ist die Verknüpfung laufender Initiativen und Projekte der Ressorts, dafür soll die interministerielle Steuerungsgruppe sorgen.
Außerdem wird beim OeAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung) eine Geschäftsstelle zur Umsetzung und Koordination der zukünftigen Initiativen und Arbeiten im Themenfeld der Digitalen Kompetenzen eingerichtet.
Mitte des Jahres wird die Geschäftsstelle auf Basis der Strategie der Bundesregierung zu digitalen Kompetenzen ihr weiteres Arbeitsprogramm für 2024-2026 ausarbeiten.
Im Herbst 2023 soll die erste operative Umsetzung mit der Initiative „Digital Skills for All“ starten: Für die Vermittlung digitaler Basiskompetenzen mit niederschwelligen, kostenlosen Angeboten für breite Bevölkerungsgruppen in ganz Österreich soll die Kompetenzvermittlung „zu den Zielgruppen kommen“ und nicht umgekehrt (Seniorenheime etc.).
Weiterführende Informationen
- Digitales Kompetenzmodell für Österreich DigComp 2.2 AT (PDF, 914 KB) (DE-Version, barrierefrei)
- Digital Competence Framework for Austria DigComp 2.2. AT (PDF, 762 KB) (EN-Version, barrierefree)
- Digital Austria
- Digitale Kompetenzoffensive - Ministerrat - Dezember 2022 (PDF, 398 KB)
Kontakt
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