Wirtschaftliche Entwicklung und öffentliche Finanzen 2023-2027

Maastricht-Ergebnis 2023

Der gesamtstaatliche Maastricht-Saldo 2023 beläuft sich gemäß Notifikation durch Statistik Austria im März 2024 auf -12,7 Mrd. € bzw. -2,7% des BIP. Gegenüber dem Jahr 2022 ist dies eine Verbesserung von 2,0 Mrd. € bzw. 0,6%-Punkte. Damit wurde 2023 erstmals seit 2019 und der COVID-19- und Energiekrise wieder die Maastricht-Defizitgrenze von 3,0% des BIP eingehalten.

Die gesamtstaatlichen Einnahmen wuchsen um 13,9 Mrd. € bzw. 6,2% auf 236,1 Mrd. € (49,5% des BIP 2023). Die gesamtstaatlichen Ausgaben stiegen um 11,9 Mrd. € bzw. 5,0% auf 248,8 Mrd. € (52,1% des BIP 2023).

Die Schuldenquote belief sich Ende 2023 auf 77,8% des BIP und sinkt damit gegenüber 2022 um 0,6%‑Punkte. Der Maastricht-Schuldenstand belief sich Ende 2023 auf 371,1 Mrd. €. Der Anstieg von 20,4 Mrd. € fällt infolge von Stock-Flow-Adjustments (insb. Liquiditätsaufbau und periodengerechte Zuordnung von Zinszahlungen) höher aus als das Maastricht-Defizit.

Budgetäre Entwicklung 2024-2027

Das BMF prognostiziert für 2024 ein Maastricht-Defizit von 14,6 Mrd. € bzw. 2,9% des BIP. Für die Folgejahre 2025 bis 2027 ist das Maastricht-Defizit leicht rückläufig, und bleibt damit im gesamten Prognosezeitraum innerhalb der 3,0%-Defizitgrenze.

Für die Schuldenquote wird 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang um 0,3%-Punkte des BIP auf 77,5% des BIP prognostiziert. Der absolute Schuldenstand steigt um 15,4 Mrd. € auf 386,5 Mrd. €. Der Effekt des absoluten Schuldenanstiegs auf die Schuldenquote wird durch den gegenläufigen Nennereffekt infolge des wachsenden nominellen BIP übertroffen, womit sich der in Summe leichte Rückgang der Schuldenquote erklärt. In den Folgejahren verbleibt die Schuldenquote bis zum Ende des Prognosezeitraums 2027 auf 77,4% des BIP.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das WIFO hat im März 2024 eine kurz- und mittelfristige Konjunkturprognose für Österreich erstellt, welche der aktuellen Budgetprognose für die Jahre 2024 bis 2027 zu Grunde liegt.

Österreichs Wirtschaftsleistung ist im Jahr 2023 um real 0,8% zurückgegangen. Die Wirtschaft wächst ab Jahresmitte 2024 laut WIFO-Prognose wieder stärker. Für das Gesamtjahr 2024 prognostiziert das WIFO ein Wirtschaftswachstum von 0,2%. Im Jahr 2025 expandiert Österreichs Bruttoinlandsprodukt um 1,8%. In den Jahren 2026 und 2027 wächst die österreichische Volkswirtschaft laut WIFO um 1,4% bzw. 1,2%.

Die Arbeitslosenquote (nationale Definition) steigt im Jahr 2024 um 0,3 Prozentpunkte auf 6,7%. Bereits im Jahr 2025 dürfte die Arbeitslosenrate wieder auf 6,5 % sinken. Bis 2027 wird ein sukzessiver Rückgang auf 5,9% erwartet. Damit läge die Arbeitslosenquote knapp zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019.

Die Inflationsrate Österreichs (VPI) ist im Laufe des Jahres 2023 von 11,2% zu Jahresbeginn auf 5,6% im Dezember spürbar zurückgegangen. Im Jahresdurchschnitt 2023 lag die Inflation bei 7,8%. Das WIFO hat seine Inflationsprognose (VPI) für 2024 auf 3,8% gesenkt, was einem Rückgang von 4,0 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang auf 2,7% erwartet. Bis 2027 soll die Inflationsrate sukzessive auf 2,1% zurückgehen.