Bekämpfung von Menschenhandel und Geldwäsche: Roundtable im BMF zur Rolle des österreichischen Finanzsektors Expertinnen und Experten diskutierten auf Einladung des BMF, der Geldwäschemeldestelle und der FAST-Initiative die Rolle des Finanzsektors in der Bekämpfung von Menschenhandel
Gemeinsam mit der Initiative „Finance Against Slavery and Trafficking“ (FAST) von der UN University und der Geldwäschemeldestelle (A-FIU) des Bundeskriminalamts lud das Finanzministerium am Dienstag zu einem Roundtable zum Thema Bekämpfung von Menschenhandel. Im Fokus stand dabei der Beitrag, den der österreichische Finanzsektor hierzu leisten kann. Ziel des Roundtables war, die Erkennung und Meldung verdächtiger Aktivitäten durch Finanzakteure weiter zu verbessen und so die Bekämpfung von Menschenhandel zu stärken.
Teilgenommen haben neben zahlreichen Repräsentanten des Finanzsektors auch Expertinnen und Experten von zuständigen Behörden und weiteren öffentlichen Institutionen. Auch internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen mit ihrer Expertise zu den Diskussionen bei.
„Menschenhandel ist ein schreckliches Verbrechen, das viel menschliches Leid verursacht. Es handelt sich dabei auch um eine Vortat zur Geldwäsche und daher ist die Unterstützung des Finanzsektors unabdingbar, um die durch Menschenhandel generierten illegalen Gelder aufzuspüren. Es freut mich daher, dass der Austausch zwischen privaten und öffentlichen Akteuren heute mit Unterstützung der FAST-Initiative vertieft und so weitere Lösungsansätze erarbeitet werden konnten“ sagt Finanzminister Magnus Brunner.
„Menschenhandel und moderne Sklaverei generieren über 150 Mrd. EUR pro Jahr an illegalen Vermögenswerten. Mit Hilfe des Finanzsektors können wir diese aufspüren, beschlagnahmen und den Überlebenden dieser Straftaten zurückgeben" ergänzt der Leiter der FAST-Initiative Daniel Thelesklaf.
Menschenhandel passiert global und betrifft auch Österreich. Mit Menschenhandel verbunden ist auch das Verschieben und Verschleiern illegaler Erträge. Hier kommt dem Finanzsektor eine wichtige Rolle zu, wenn im Rahmen der Geldwäscheverhinderung auch Aktivtäten im Zusammenhang mit Menschenhandel verstärkt erkannt und gemeldet werden. Vor diesem Hintergrund hat die internationale FAST-Initiative das Ziel, den Finanzsektor gegen Menschenhandel zu mobilisieren.
Allgemein unterstützt Österreich auch auf internationaler und europäischer Ebene die laufende Weiterentwicklung effektiver Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung. Derzeit laufen die Verhandlungen zu einem neuen EU-Regime, um Geldwäsche künftig noch effektiver zu verhindern. Unter anderem soll eine europäische Aufsichtsbehörde zur Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AMLA) geschaffen werden. Österreich bewirbt sich dabei auch als Gastland für den Sitz der AMLA.