Sonstige Institutionen
Neben der Weltbankgruppe, den regionalen und europäischen Finanzinstitutionen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer internationaler Finanzinstitutionen, die jedoch einen sachlich oder regional eingeschränkten Aufgabenkreis betreuen, wie der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung oder die Globale Umweltfazilität.
Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD)
Der 1977 gegründete Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) investiert in die ländliche Bevölkerung seiner Mitgliedsstaaten, mit dem Ziel, die Landwirtschaft, ländliche Wirtschaft und Ernährungssysteme zu transformieren. Er ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom.
Über 700 Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger und Mangelernährung, wobei 80% der Menschen, die von extremer Armut betroffen sind, in ländlichen Regionen leben. Gleichzeitig bedrohen Bodendegradation, Wasserknappheit, Unwetter, der Verlust der biologischen Vielfalt und die sinkende landwirtschaftliche Produktivität die wirtschaftliche Stabilität ländlicher Gebiete und verringern Einkommen. Daher ist der Themenkomplex Landwirtschaft, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, ländliche Entwicklung und Ernährungssicherheit nicht nur im Zuge von immer wiederkehrenden Nahrungsmittelkrisen in das Zentrum der entwicklungspolitischen Diskussion gerückt. Er gewinnt auch in Zusammenhang mit dem Klimawandel, sowie zunehmender Migrationsströme enorm an Bedeutung.
IFAD ist eine Organisation, die sich auf die Transformation ländlicher Wirtschafts- und Ernährungssysteme hin zu mehr Inklusivität, Produktivität, Resilienz und Nachhaltigkeit spezialisiert. IFAD mobilisiert notwendige Ressourcen und implementiert Programme zur Unterstützung der ärmsten ländlichen Bevölkerungen in Entwicklungsländern. Dies wird durch periodische Fondswiederauffüllungen seitens seiner Mitglieder und Ko-Finanzierungen mit Entwicklungspartnern erreicht. Mit den finanziellen Mitteln gewährt IFAD Darlehen an Entwicklungsländer, den ärmsten unter ihnen zu sehr günstigen Bedingungen, und in geringem Ausmaß auch nicht rückzuzahlende Zuschüsse.
Der Fonds hat derzeit 180 Mitglieder; in 92 davon ist er operativ tätig. Aktuell implementiert IFAD seine Projekte in der Periode der 13. Wiederauffüllung des Fonds, dabei wurden bisher 1,4 Milliarden US-Dollar von den Mitgliedsstaaten für die Jahre 2025 bis 2027 zugesagt. Österreich ist daran mit einem Anteil von 1,39 Prozent beteiligt.
Globale Umweltfazilität (GEF)
Die Globale Umweltfazilität (GEF) ist ein internationaler Finanzierungsmechanismus zur Behebung globaler Umweltprobleme im Bereich biologische Vielfalt, Klimawandel, Chemikalien/Abfall, Landverödung und internationale Gewässer. Die Finanzierung erfolgt durch einen in der Weltbank eingerichteten Treuhandfonds, der alle vier Jahre wieder aufgefüllt wird. Die 8. Wiederauffüllungsperiode der GEF läuft vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2026. Im Jahr 2025 laufen die Verhandlungen zur 9. Wiederauffüllungsperiode des GEF, die mit Frühjahr 2026 abgeschlossen werden sollen.
GEF finanziert Projekte in Entwicklungs- und Transformationsländern, die die Behebung von globalen Umweltproblemen zum Ziel haben. Die GEF Projekte werden von Implementierungsagenturen – UNDP, Weltbankgruppe, UNEP, FAO, UNIDO, IDB, AsEB, IFAD, EBRD, Conservation International, AfEB, IUCN, World Wildlife Fund, Entwicklungsbank für das südliche Afrika, Funbio, CAF, Westafrikanische Entwicklungsbank und FECO – durchgeführt. Die Politikrichtlinien für die GEF Bereiche werden von den jeweiligen Umweltabkommen vorgegeben.
GEF wurde 1991 gegründet und Österreich ist ein Gründungsmitglied. Heute hat GEF 186 Mitglieder und ist der größte Financier für globale Umweltprojekte.
Die Organisationsstruktur des GEF besteht aus Versammlung (Assembly), Rat (Council) und Sekretariat. Der/die Leiter/Leiterin der GEF wird für vier Jahre gewählt (derzeit Carlos Manuel Rodríguez).