Sonstige Institutionen
Neben der Weltbankgruppe, den regionalen und europäischen Finanzinstitutionen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer internationaler Finanzinstitutionen, die jedoch einen sachlich oder regional eingeschränkten Aufgabenkreis betreuen, wie der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung oder die Globale Umweltfazilität.
Österreich ist auch an weiteren entwicklungspolitisch relevanten internationalen Finanzinstitutionen mit einem sachlich oder regional eingeschränkten Aufgabenkreis beteiligt, wie dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung und der Globalen Umweltfazilität für den Umweltbereich.
Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD)
Die zentralen Aufgaben des 1977 gegründeten Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) sind die Armutsbekämpfung im ländlichen Raum und die Steigerung der Lebensmittelproduktion. Er ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom.
Vor dem Hintergrund, dass nach wie vor über 800 Millionen Menschen an Hunger und Mangelernährung leiden, davon drei Viertel in ländlichen Gebieten leben, und aufgrund des erwarteten Bevölkerungswachstums bis 2030 zusätzlich 2 Milliarden Menschen zu ernähren sein werden, ist der Themenkomplex Landwirtschaft, nachhaltige Lebensmittelproduktion, ländliche Entwicklung und Nahrungsmittelsicherheit nicht nur im Zuge von immer wiederkehrenden Nahrungsmittelkrisen in das Zentrum der entwicklungspolitischen Diskussion gerückt, er gewinnt auch in Zusammenhang mit dem Klimawandel, sowie zunehmender Migrationsströme enorm an Bedeutung.
IFAD ist eine auf Transformation ländlicher Wirtschafts- und Nahrungsmittelkreisläufe hin zu mehr Inklusivität, Produktivität, Resilienz und Nachhaltigkeit spezialisierte Organisation, die notwendige Ressourcen für Programme zur Unterstützung der ärmsten ländlichen Bevölkerungen in Entwicklungsländern mobilisiert und implementiert. Dies passiert durch periodische Fondswiederauffüllungen seitens ihrer Mitglieder und Ko-Finanzierungen mit Entwicklungspartnern. Mit den finanziellen Mitteln gewährt IFAD Darlehen an Entwicklungsländer, den ärmsten unter ihnen zu sehr günstigen Bedingungen, und in geringem Ausmaß auch nicht rückzuzahlende Zuschüsse.
Der Fonds hat derzeit 180 Mitglieder; in 92 davon ist er operativ tätig. Aktuell läuft die 13. Wiederauffüllung des Fonds, dabei wurden bisher 1,4 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2025 bis 2027 zugesagt. Österreich ist daran mit einem Anteil von 1,39 Prozent beteiligt.
Globale Umweltfazilität (GEF)
Die Globale Umweltfazilität (GEF) ist ein internationaler Finanzierungsmechanismus zur Behebung globaler Umweltprobleme im Bereich Klimaänderung, biologische Vielfalt, Ozonloch, Internationale Gewässer, Landverödung und persistente organische Stoffe. Die Finanzierung erfolgt durch einen in der Weltbank eingerichteten Treuhandfonds, der alle vier Jahre wieder aufgefüllt wird. Die 8. Wiederauffüllungsperiode der GEF läuft vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2026. Im Jahr 2025 laufen die Verhandlungen zur 9. Wiederauffüllungsperiode des GEF, die mit Frühjahr 2026 abgeschlossen werden sollen.
GEF finanziert Projekte in Entwicklungs- und Transformationsländern, die die Behebung von globalen Umweltproblemen zum Ziel haben. Die GEF Projekte werden von Implementierungsagenturen – UNDP, Weltbankgruppe, UNEP, FAO, UNIDO, IDB, AsEB, IFAD, EBRD, Conservation International, AfEB, IUCN, World Wildlife Fund, Entwicklungsbank für das südliche Afrika, Funbio, CAF, Westafrikanische Entwicklungsbank und FECO – durchgeführt. Die Politikrichtlinien für die GEF Bereiche werden von den jeweiligen Umweltabkommen vorgegeben.
GEF wurde 1991 gegründet und Österreich ist nach der Pilotphase 1994 beigetreten. Heute hat GEF 186 Mitglieder und ist der größte Financier für globale Umweltprojekte.
Die Organisationsstruktur des GEF besteht aus Versammlung (Assembly), Rat (Council) und Sekretariat. Der/die Leiter/Leiterin der GEF wird für vier Jahre gewählt (derzeit Carlos Manuel Rodríguez).