Nationale Finanzstrategie feiert zweijähriges Jubiläum mit über 135 Maßnahmen zur Finanzbildung Finanzielle Bildung essentiell für Selbstbestimmung; BMF und Stakeholder bieten gemeinsam bereits über 135 Maßnahmen an

55% der Menschen in Österreich schätzen ihr Finanzwissen als sehr oder eher schlecht ein. Besonders junge Menschen weisen meist ein geringes Finanzwissen auf. Darum wurde vom BMF vor zwei Jahren, im September 2021, die Nationale Finanzbildungsstrategie beschlossen. Seither werden laufend Maßnahmen im Rahmen der Strategie umgesetzt und Maßnahmen vieler Stakeholder auch über die Strategie angeboten.

Bereits über 135 davon adressieren inzwischen unterschiedliche Themen wie etwa den Umgang mit Geld, Budgetplanung, Vermögensaufbau und finanzielle Vorsorge, die Entwicklung eines Bewusstseins für wirtschaftliche Zusammenhänge, Unterstützung einer sicheren und informierten Beteiligung an den Finanzmärkten bis hin zum aktuell ganz besonders relevanten sicheren Umgang mit Krediten und der Vermeidung von Überschuldung.

Finanzielle Bildung ist Schlüsselwerkzeug für Selbstbestimmung

Im Rahmen der Strategie können Institutionen laufend ihre Finanzbildungsmaßnahmen im Finanzministerium einmelden (Word, 74 KB) und sie damit im Rahmen der Nationalen Finanzbildungsstrategie laufen lassen. Dank des Einsatzes der vielfältigen Stakeholder im Bereich der Finanzbildung können Menschen in Österreich nun zentral auf der Website des Finanzministeriums auf diese zugreifen: https://bit.ly/48cCXJu

Finanzminister Magnus Brunner: „Seit zwei Jahren trägt die Nationale Finanzbildungsstrategie dazu bei, das Verständnis für finanzielle und wirtschaftliche Mechanismen in der österreichischen Bevölkerung zu stärken. Diese Bildungsinitiative ist ein Schlüsselwerkzeug für die Selbstbestimmung im beruflichen und privaten Leben. Sie hilft den Menschen in Österreich dabei, besser mit Finanzprodukten wie Krediten und Versicherungen umzugehen, Überschuldung zu vermeiden und Vermögen aufzubauen. Ein umfassenderes Verständnis dieser Themen ist auch entscheidend für die persönliche Vorsorge und den Kampf gegen die Altersarmut. Ich möchte mich herzlich bei allen Institutionen bedanken, die sich in dieser essenziellen Angelegenheit engagieren.“

Schwerpunkt Finanzkompetenzen für Frauen

Eine eigene Unterarbeitsgruppe mit dem Fokus Frauen und Finanzbildung erarbeitete  ein Guidance Dokument (PDF, 407 KB), das dabei helfen soll, gezielt Finanzbildungsmaßnahmen und -initiativen für Frauen zu entwickeln und gleichzeitig Stakeholder zu sensibilisieren. Mangelndes Finanzwissen führt Frauen z. B. im Falle einer Trennung oder längerer Teilzeit oft in eine prekäre Lage. Darum ist es wichtig, aufzuklären und Mut zu machen. Höhere Finanzbildung bei Frauen verbessert nicht nur ihre individuelle Situation, sondern bringt auch allgemeine wirtschaftliche Vorteile wie das gezielte Adressieren des Fachkräftemangels oder die Prävention von Altersarmut der Betroffenen.

Finanzbildungsportal und Lehrmaterialien für Schulen

Im Rahmen der Strategie sollen im Laufe der Jahre 2021 bis 2026 41 Action Tools umgesetzt werden. Die Action Tools sind Ziele wie etwa die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien für Schülerinnen und Schüler oder Maßnahmen zur Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern zum Thema Finanzbildung. Alle der 41 Tools sind inzwischen schon zumindest einmal durch die Maßnahmen adressiert worden. Trotz der Erfolge bleibt weiterhin viel zu tun, so werden unter anderem gerade zwei wissenschaftliche Studien erarbeitet, ein Finanzbildungsportal entwickelt und digitale Unterrichtsmaterialien für Lehrpersonen und Jugendliche in Schulen entworfen.

Das bereits bestehende Maßnahmenangebot ist vielfältig: Darunter bietet etwa die Maßnahme der Stiftung für Wirtschaftsbildung über die Online Plattform „Wirtschaft erleben“,  Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I an und liefert damit vor allem für Pädagoginnen und Pädagogen einen wertvollen Überblick. Bei der Maßnahme „FLiP Tour“ des ERSTE Financial Life Parks (FLiP), erfährt man im Klassenverband oder in größeren Gruppen in einem interaktiv erlebbaren Museum Finanzbildung auf spielerische Art und Weise. Die Workshops und Finanzbildungsprogramme der Schuldnerberatungen Oberösterreich und Wien bieten Jugendlichen die wichtigsten Basisinformationen und fördern einen bewussten Umgang mit Geld. Neben vielen anderen Initiativen, die bundesweit oder länderspezifisch angeboten werden, sorgen auch jene der Oesterreichischen Nationalbank sowie der Wiener Börse z.B. im Bereich Green Financial Literacy für ein vielfältiges Angebot.

Minister informiert im Podcast „Finance Friday“ über aktuelle Finanzthemen

Seit einem Jahr gibt es im Finanzministerium einen hauseigenen Podcast, den „Finance Friday“ – darin informiert der Finanzminister jeden Freitag über aktuelle Themen und Herausforderungen im Bereich der Finanz- und Wirtschaftspolitik. Außerdem beleuchtet und erklärt er Hintergründe, wie etwa was man unter Inflation versteht und wie sie wirkt oder was die kalte Progression konkret bedeutet. 

Weil es im Podcast vor allem um Wissensvermittlung geht, wurde er nun als 136. Maßnahme in die Nationale Finanzbildungsstrategie aufgenommen. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger einmal wöchentlich über aktuelle und allgemeine Finanzthemen zu informieren und so Einblicke in die Arbeit und die vielfältigen Aufgabenbereiche der Finanzverwaltung zu geben.

Jeden Monat gibt es drei Folgen à 5 Minuten, in denen der Minister über ein aktuelles Thema der Finanzverwaltung informiert. Einmal pro Monat tauscht sich Magnus Brunner in einer längeren Folge mit einer Expertin oder einem Experten aus der Finanz- und Wirtschaftswelt aus. Der Podcast erscheint jeden Freitag auf Spotify, Apple Podcasts und weiteren gängigen Podcast-Plattformen.

WU Zentrum für Finanzbildung

Auch die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) leistet als einer dieser Stakeholder einen beachtlichen Beitrag mit Maßnahmen wie Research Talent Award, Moneywise WU und WU4juniors. An der WU wurde nun auch ein Zentrum für Finanzbildung gegründet. In diesem Zentrum wird die Expertise verschiedener WU Departments gebündelt. Das Institut für Wirtschaftspädagogik hat in der Vergangenheit wiederholt mit anderen WU Departments und verschiedenen Institutionen eng zusammengearbeitet. Viele der bereits umgesetzten Projekte wurden mit Kooperationspartnern wie anderen Universitäten, den Bildungsdirektionen oder der Oesterreichischen Nationalbank erarbeitet. Geplante Aufgabenfelder und Aktivitäten am Zentrum sind Forschungsprojekte, fachdidaktische Entwicklungsprojekte und die Durchführung von Bildungsmaßnahmen und Lehrangeboten.

Newsletter für interessierte Bürgerinnen und Bürger

Für alle Interessierten bietet das BMF außerdem einen Newsletter an. Er erscheint mehrmals jährlich und richtet sich an Stakeholder im Finanzbildungsbereich, Pädagoginnen und Pädagogen und vor allem auch Bürgerinnen und Bürger, die sich weiterbilden und über Neuigkeiten der Nationalen Finanzbildungsstrategie erfahren möchten.

Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein sich unter folgendem Link für den Newsletter der Nationalen Finanzbildungsstrategie anzumelden: https://bit.ly/48b8ifD