Digitale Kompetenzoffensive – gemeinsam Chancen der Digitalisierung nutzen Kogler, Tursky, Anderl und Kühnel starten Umsetzung der „Digitalen Kompetenzoffensive für Österreich“
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz gaben heute Vizekanzler Werner Kogler, Staatssekretär Florian Tursky, AK-Präsidentin Renate Anderl und die stv. WKO-Generalsekretärin Mariana Kühnel den Startschuss für die Umsetzung der „Digitalen Kompetenzoffensive für Österreich“. Das digitale Kompetenzmodell macht digitales Fachwissen für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Anbieter transparent und fördert die digitale Entwicklung.
Nationaler digitaler Kraftakt
Die von BMF, BMKOES, BMWA und BMBWF getragene Initiative verfolgt das Ziel, digitale Basiskompetenzen in der Bevölkerung sowie IT-Kompetenzen für die Wirtschaft zielgerichtet zu verbessern. Erhebungen, wie der europäische DESI-Index zeigen, dass Österreich in diesen Bereichen Handlungsbedarf hat. In einem „nationalen digitalen Kraftakt“, so Staatssekretär Florian Tursky, werden alle Stakeholder und Initiativen in Österreich für bessere digitale Kompetenzen gebündelt.
Gemeinsame „Währung“ für digitale Kompetenzen
Ressorts, Länder, Sozialpartner, Städte und Gemeinden, Unternehmen und Bildungsanbieter arbeiten unter wissenschaftlicher Begleitung künftig beim Thema digitale Kompetenzen strategisch abgestimmt zusammen. Ein Schlüsselprojekt der Digitalen Kompetenzoffensive ist das österreichische Kompetenzmodell für digitale Kompetenzen „DigComp 2.3 AT“.
Vizekanzler Werner Kogler:
„Die digitale Welt ist gekommen um zu bleiben, das ist klar. Viel mehr noch: Sie entwickelt sich in rasender Geschwindigkeit fort. Damit alle Menschen, die in Österreich leben, dieselben Möglichkeiten haben, müssen wir sicherstellen, dass sich auch alle Menschen, die es wollen und brauchen, zurechtfinden. Genau hier setzt die digitale Kompetenzoffensive an. Das Ziel ist ganz klar Inklusion – mehr Chancen und weniger Hürden. Im Alltag der Menschen und für den Wirtschaftsstandort Österreich. Auch im Öffentlichen Dienst sind wir Teil dieser Offensive und gehen einen weiteren Schritt in Richtung einer digitalen Zukunft und einer modernen, zeitgemäßen Verwaltung.“
Staatssekretär Florian Tursky:
„Die Digitale Kompetenzoffensive ist ein breiter nationaler Schulterschluss aus Sozialpartnern, Wissenschaft und Zivilbevölkerung. Die digitalen Kompetenzen sind der Schlüssel um die Chancen der Digitalisierung erfolgreich nützen zu können. Hierfür haben wir und drei Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen alle Menschen über grundliegende digitale Kompetenzen verfügen, der IT-Fachkräftebedarf gedeckt werden und wir wollen mithilfe des nationalen Referenzrahmens digitale Fähigkeiten mess- und vergleichbar machen. Unser Kompetenzmodell soll in der Praxis künftig so etwas wie die österreichweite Währung für digitales Fachwissen sein. Es schafft klare Orientierung für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Kursanbieter – und fördert damit die digitale Kompetenzentwicklung in Österreich. Digitale Kompetenzen werden damit greifbar, gestaltbar und weiterentwickelbar. So ist es möglich, neue Programme für digitale Kompetenzen zu entwickeln und umzusetzen. Denn erfolgreiche digitale Transformation heißt: mehr Wertschöpfung, mehr Arbeitsplätze, mehr Lebensqualität für alle.“
Bildungsminister Martin Polaschek:
„Als Bildungsminister habe ich mir das Ziel gesetzt Österreichs Schulen noch digitaler zu machen. Dabei konnten wir bereits entscheidende Schritte setzen: Durch unsere Endgeräteoffensive haben heute mehr Schülerinnen und Schüler einen Laptop oder ein Tablet als je zuvor. Rund 98 % aller Bundesschulen in Österreich sind mit Breitbandinternet ausgestattet. Mit dem neuen Unterrichtsfach „Digitale Grundkompetenzen“ vermitteln wir zudem Schülerinnen und Schülern Kenntnisse über IT und helfen ihnen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und die Risiken zu kennen. Aber auch im Hochschulbereich konnten wir bereits viel erreichen. Dabei möchte ich etwa die Weiterentwicklung und den Ausbau von digitalen Lehr- und Lernformen an Österreichs Hochschulen hervorheben oder die 40 Mio. Euro, die wir für fachlich ausgerichtete Infrastruktur an den Universitäten bedarfsorientiert investieren.“
AK-Präsidentin Renate Anderl:
„Wir können niemanden zurücklassen, wir müssen alle auf den digitalen Weg mitnehmen. Die AK hat im Rahmen der Digitalisierungsoffensive schon sehr viel dafür getan. Unsere Erfahrung zeigt: Es ist wichtig, auf bestehenden Strukturen aufzubauen. Es braucht niederschwellige Zugänge zu Lernorten und natürlich auch die digitale Infrastruktur, um das Gelernte üben zu können. Digitale Grundkompetenzen sind nicht nur im beruflichen Kontext wichtig, es geht auch um soziale und gesellschaftliche Teilhabe. Es geht um digitale Ermächtigung, um die Bewältigung des Alltags, um Mitbestimmung. Und wir müssen in die Medienkompetenz investieren – Stichwort fake news. Digitalisierung soll den Menschen nutzen, nicht umgekehrt: Menschen dürfen nicht zum Spielball digitaler Technik werden. Die Menschen sollen auf der digitalen Welle surfen können."
Stv. WKO-Generalsekretärin Mariana Kühnel:
„Österreich muss sich eine eigene digitale Story geben – und wie in jeder erfolgreichen Geschichte ist der Schlüsselfaktor der Mensch. Deshalb unterstützen wir ein digitales Fitnessprogramm für alle im Land. Denn eines ist klar, Digital Skills sind das 1+3 zu den Basiskompetenzen Schreiben, Lesen und Rechnen. Gerade als ambitionierter Hightech- und Edutech-Standort ist Österreich darauf angewiesen, dass die digitale Transformation so rasch und so nachhaltig wie möglich in der Breite ankommt, um sie als Trampolin nutzen zu können. Mit der WKO Digitalisierungsstrategie und der Bildungsoffensive setzen die Wirtschaftskammern bereits seit mehreren Jahren gezielt Initiativen, um die ‚Digital Skills‘ in den Betrieben und bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu fördern – zum Beispiel über die digitale Aus- und Weiterbildungsplattform wîse up, mit den Weiterbildungsangeboten der WIFIs oder durch geförderte Digitalisierungsprojekte wie KMU.DIGITAL (gemeinsam mit dem BMAW). Mit dem WKÖ Coding Day und Lehrlingshackathon werden Themen wie Coding an die Schulen und zu den jungen Menschen in den Ausbildungsbetrieben gebracht und das Interesse an IT-Berufen geweckt. Von der Digitalen Kompetenzoffensive versprechen wir uns daher noch mehr Öffentlichkeit für diese wichtigen Anliegen, um mit allen relevanten Stakeholdern an diesem so essenziellen Baustein für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Wohlstand zu arbeiten. Und wir erwarten uns nachhaltige und wesentliche Impulse auf dem Weg, Österreich zu einem der Digitalisierungsspitzenreiter zu machen.“
Fotos finden Sie hier: https://bit.ly/3ILjRQ2
© BKA/Dunker