Kaolin

Das Industriemineral Kaolin, dessen Hauptbestandteil das Tonmineral Kaolinit ausmacht, nimmt seinen heutigen Namen von der chinesischen Ortschaft Gaoling. In Europa wurde das Mineral bis ins 18. Jahrhundert als „Weißton“ oder „Passauer Erde“ bezeichnet. Kaolin zählt in Österreich zu den bergfreien mineralischen Rohstoffen.

Kaolin wird in Österreich seit mehr als 200 Jahren gewonnen. Zwischen 1960 und 1970 wurden Spitzenproduktionen mit bis zu 170.000 t Rohkaolin, der in der Aufbereitung zu Kaolin, Quarzsand sowie Nebenprodukten weiterverarbeitet wurde.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde Kaolin in Österreich in kleinen Gruben gewonnen. Unter dem Namen „Schwertberger Weißton“ wurde schon damals Kaolin an die Ofensetzer und kleinen keramischen Betriebe in der Gegend um Steyr und Linz verkauft. Auch zum Weißen der Soldatenuniformen, der Riemen und des Zaumzeuges wurde der weiße Rohstoff verwendet.

Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften (weich, plastisch, weiße Farbe) wird Kaolin heutzutage als Füll- und Trägerstoff in Papier, Farben, Gummi, Kunststoffen und in kosmetischen und pharmazeutischen Produkten verwendet. Kaolin gilt überdies als wichtiger Rohstoff zur Erzeugung von Sanitärkeramik, Porzellan und Glasfasern. Überdies wird Kaolin in der Lebensmittel- und Düngerindustrie verwendet.

Die aktuellen Produktionsdaten für Österreich und die Welt können aus dem österreichischen Montan-Handbuch (PDF, 8 MB) sowie der internationalen Rohstoffstatistik WORLD MINING DATA entnommen werden.