Tipps für die Konsumenten
Der Kauf von Fälschungen wird von vielen Konsumentinnen und Konsumenten oft als "Kavaliersdelikt" abgetan oder nur - unter dem Gesichtspunkt der Geldersparnis - für ein vermeintlich günstiges "Schnäppchen" gesehen. Was dabei aber vielfach nicht bedacht wird ist, dass Plagiate auch eine ernste Bedrohung für die Gesundheit und die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher darstellen können.
Gefährliche Fälschungen
Solche Risken und Gefahren sind beispielsweise
- Allergien, hervorgerufen durch billige giftige Farben, die zur Herstellung gefälschter Textilien verwendet wurden
- Augenschäden, verursacht durch nachgemachte Sonnenbrillen, die schädliche UV-Strahlen nicht ausfiltern
- Hautverätzungen, verursacht durch gefälschte Waschmittel oder durch imitierte Shampoos und andere nachgemachte Körperpflegemittel
- Verletzungen durch explodierende Mobiltelefone nach Verwendung gefälschter Akkus
- Hautausschläge, hervorgerufen durch Metallarmbänder von gefälschten Uhren
- Verletzungen bei Kindern, verursacht durch nachgeahmtes Kinderspielzeug, das nicht den geltenden Sicherheitsanforderungen und Qualitätsstandards entspricht
- schwere Erkrankungen oder Todesfälle nach Einnahmen von nachgemachten wirkungslosen Medikamenten oder imitierten Medikamenten, die mit Schadstoffen verunreinigt sind
- schwere Verletzungen oder Todesfälle nach Autounfällen als Folge des Einbaus von gefälschten minderwertigen Autoersatzteilen
Tipps für das Internet-Shopping
Der ständig steigende Verkauf von Fälschungen über das Internet bildet ein wachsendes Problem und eine zusätzliche Gefahrenquelle für Konsumentinnen und Konsumenten.
Beim Online-Shopping sollte immer auch bedacht werden, dass ein vermeintlich besonders günstiges Produkt vielleicht nur deshalb so günstig angeboten werden kann, weil es kein Originalprodukt, sondern eine billige, qualitativ minderwertige Fälschung ist. Solche Fälschungen werden im Internet immer häufiger auf schön gestalteten, seriös wirkenden Seiten angeboten. Den wahren Zweck solcher Seiten erkennt man oft erst dann, wenn das billige Plagiat, das man natürlicher bereits vor der Lieferung bezahlt hat, durch den Zoll nicht zur Einfuhr zugelassen werden kann.
Besonderes Augenmerk sollte daher darauf gelegt werden, Waren möglichst nur bei seriösen Anbietern zu bestellen. Gerade Markenware sollte nur bei bekannten, etablierten Unternehmen gekauft werden, die auch online ähnlich seriös arbeiten wie in herkömmlichen Geschäften.
Internet-Auktionssysteme und Internet-Auktionsplattformen werden immer beliebter. Das haben auch die Fälscher und die Vertreiber von Piraterieware erkannt. Die bei derartigen Systemen übliche Vorauskasse und die weitgehende Anonymität der Verkäufer werden immer häufiger zum Vorteil der Fälscher und zum Nachteil der Käufer für den Vertrieb von Plagiaten genutzt. Das auch deshalb, weil die Durchsetzung von Konsumentenschutzrechten gegenüber der Verkäuferin/dem Verkäufer in dem betroffenen Land für die Verbraucherinnen und Verbraucher schwierig und teuer oder vielfach überhaupt unmöglich ist.
Bei Online-Einkäufen außerhalb der EU sollte daher – neben den Zollvorschriften – auch beachtet werden, dass der Zoll bei Sendungen mit Pirateriewaren (sog. Waren, die ein Recht geistigen Eigentums verletzen) nach der EU-Produktpiraterie-Verordnung 2014 tätig werden muss. Die Folge können dann durch die Rechtsinhaber angestrengte Verfahren oder – sofern alle Beteiligten zustimmen – eine Vernichtung oder Zerstörung der Pirateriewaren sein.
European Commission Campaign against counterfeiting of industrial products