Brunner: Österreichs Zoll schützt Wirtschaft und Konsumenten Festakt zu Ehren verdienter Zöllnerinnen und Zöllner – Bilanz 2021: 700.000 Einsätze, u.a. mehr als 300.000 gefälschte Produkte aus dem Verkehr gezogen

Anlässlich des Weltzolltages am 26. Jänner fanden nun im Rahmen eines – coronabedingt erst jetzt abgehaltenen – Festaktes die Verleihungen von Ehrenurkunden der Weltzollorganisation an verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zolls im Beisein von Finanzminister Magnus Brunner statt.

„Der Weltzolltag ist ein schöner Anlass, um den Kolleginnen und Kollegen des Zolls für ihr Engagement und ihren täglichen Einsatz zu danken. Diese Arbeit trägt zum Schutz unseres Wirtschaftsstandortes bei“, so Finanzminister Magnus Brunner.

Erfolgreiche Jahresbilanz 2021

Die knapp 1.600 Zöllnerinnen und Zöllner führten im vergangenen Jahr rund 700.000 Einsätze und Kontrollen durch. Alleine im Bereich des Güterverkehrs fertigten sie mehr als 7 Millionen Anmeldungen (2020: 4,2 Mio.) ab, womit der Zoll gewohnt professionell und reibungslos seinen Beitrag zum Ablauf der Lieferketten leistete.

Die Aufgaben des Zolls bieten eine große Bandbreite, angefangen bei der Kontrolle der korrekten Erhebung von Verbrauchsteuern, was im Vorjahr Einnahmen in Höhe von 7,1 Mrd. Euro bedeutete, bis zur Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer. Im Jahr 2021 betrug diese 335 Mio. Euro (2020: 299 Mio. Euro).

Zoll verhindert Zigaretten- und Suchtgiftschmuggel

Zu den vielseitigen Aufgaben des Zolls zählt auch die Bekämpfung von Schmuggel – besonders beliebt in der illegalen Einfuhr nach Österreich sind immer wieder Zigaretten. Im Jahr 2021 wurden in mehr als 2.100 Aufgriffen insgesamt über 2 Mio. Zigaretten gefunden. Dazu kamen noch etwa 660 Kilogramm an sonstigen Tabakwaren. Auch dem Suchtgiftschmuggel ist der Zoll mit seinen 25 Zollspürhunden auf der Fährte. Mit ihrer Hilfe konnten so im vergangenen Jahr rund 600 kg Drogen sichergestellt werden, den Großteil davon machte Cannabis aus.

74 artengeschützte Chamäleons gerettet

Strenge Kontrollen werden auch im Rahmen des Artenschutzes durchgeführt. So wurden beispielsweise im vergangenen Jänner 74 artengeschützte Chamäleons im Koffer eines Reisenden aus Tansania entdeckt. Insgesamt griff der Zoll knapp 2.600 Tiere und Pflanzen auf, die unter strengem Schutz stehen. Im Kampf gegen Tierseuchen sind Österreichs Zöllnerinnen und Zöllner ebenso tagtäglich im Einsatz und konnten im Vorjahr insgesamt 31 Tonnen an tierischen Produkten beschlagnahmen.

Starker Anstieg bei verbotenen Arzneiwaren

Eine enorme Steigerung an Aufgriffen verzeichnete man auch im Bereich der verbotenen Arzneiwaren mit insgesamt mehr als 2,6 Mio. Stück, wobei ein Fall aus dem vergangenen Oktober besonders heraussticht: In 50 Kartons, die aus Dubai via Flugzeug nach Wien-Schwechat angeliefert wurden, konnten 2,16 Mio. Pseudoephedrin-Tabletten beschlagnahmt werden. Aus diesen Tabletten hätten ca. 233 kg Crystal Meth mit einem Straßenverkaufswert von etwa 8 Mio. Euro hergestellt werden sollen.

In Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie kam es zu zahlreichen Aufgriffen des Wurmmittels „Ivermectin“. Angepriesen als angebliches COVID-19--Heilmittel, explodierte die Anzahl an sichergestellten Tabletten seit September förmlich. Bei 845 Aufgriffen wurden insgesamt 36.700 Stück Ivermectin-Tabletten entdeckt. Der Strafrahmen bei der illegalen Einfuhr von Medikamenten liegt bei einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 7.260 Euro.

Der österreichische Zoll hat zudem 2021 mehr als 300.000 Artikel mit gefälschten Produkten und einem Gesamtwert von über 12 Mio. Euro – gemessen am Originalwert – aus dem Verkehr gezogen. Hier sticht ein Aufgriff mit 286.000 Stück gefälschten Leuchtdioden eines namhaften Herstellers besonders heraus.

Der Weltzolltag erinnert an die Gründung der Weltzollunion am 26. Jänner 1953. Die 183 Mitgliedstaaten der Weltzoll-Organisation würdigen dabei weltweit die vielfältige und bedeutende Arbeit des Zolls. Traditionellerweise wird dabei auch ein gemeinsamer Leitsatz ausgerufen. 2022 steht die Zollarbeit demnach unter dem Titel „Ausbau der digitalen Transformation des Zollwesens durch Einführung einer Datenkultur und Aufbau eines Daten-Ökosystems“.