14.000 Euro-Versteckspiel mit der Finanzpolizei Arbeitsloser Finanzstrafschuldner versteckte sich in Kasten

Zu einer der Aufgaben der heimischen Finanzpolizei gehört auch das Einbringen von Finanzstrafen. Im Mai dieses Jahres hatte ein Team dieser Sondereinheit der Finanzverwaltung genau diesen Auftrag, der sie in den 21. Wiener Gemeindebezirk führte. Auf der Suche waren sie hier nach einem 39-jährigen, ehemals selbstständigen Unternehmer, der im Juli 2019 sowie im September 2020 jeweils eine Finanzstrafe für Steuerhinterziehung in Summe von rund 14.000 Euro verhängt bekommen hatte. Nachdem der ursprünglich aus Indien stammende Mann allerdings niemals auf die entsprechenden Bescheide reagierte, erfolgten als letzter Ausweg Exekutionsmaßnahmen vor Ort.

Finanzminister Magnus Brunner: „Wer Steuern oder Abgaben hinterzieht, muss damit rechnen, dass die Finanzverwaltung konsequent dagegen vorgeht. Damit stellen wir sicher, dass unsere Regeln und Gesetze eingehalten und Strafen eingetrieben werden.“

Als die Beamten an besagtem Sonntag um die Mittagszeit bei der Adresse des Mannes an die Tür klingelten, öffnete dessen Ehefrau und erklärte, ihr Mann sei in der Arbeit. Das auffällig nervöse Verhalten der Österreicherin – gepaart mit der Tatsache, dass die Beamten wussten, dass der gesuchte Mann seit 2014 mit wenigen Unterbrechungen Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe bezieht – ließ sie angesichts dieser Information hellhörig werden. Als die Frau sich dann auf Nachfrage weigerte, den vermeintlichen Arbeitsort ihres Mannes bekannt zu geben, erhärtete sich der Verdacht der anwesenden Finanzpolizisten. Als diese nun die Wohnung betreten wollten, meinte die Frau – wohl als letzten hoffnungslosen Ausweg –, sie müsse sich noch etwas anziehen, während sie allerdings vollends bekleidet vor den Beamten stand. Diese ließen sich aber nicht abwimmeln und durchsuchten die Wohnung nach pfändbaren Wertgegenständen und Geld. Bei dieser Suche stießen die Einsatzkräfte auf 580 Euro Bargeld und – siehe da – in einem großen Holzkasten mit zwei Türen im Schlafzimmer fand sich, im unteren Bereich zusammengekauert, auch der gesuchte Finanzstrafschuldner.
Diesem wurde daraufhin der Vollstreckungsauftrag ausgehändigt. Nachdem neben den gepfändeten 580 Euro in der Wohnung keine weiteren Wertgegenstände gefunden wurden, wird der Mann sehr bald eine Aufforderung zum Haftantritt erhalten. Sollte er dieser nicht nachkommen, wissen die Kolleginnen und Kollegen der Polizei jedenfalls, wo sie ihn suchen können.