Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von knapp 2 Mio. Euro aufgegriffen Erfolgreiches 1. Halbjahr für das Zoll-Team am Flughafen Wien - 21.000 Kontrollen führten zu 1.900 Aufgriffen

Die Abfertigungen im Luftfrachtbereich sind aufgrund des Brexits und der Entwicklungen im eCommerce Bereich stark gestiegen, aber auch der Reisverkehr erholt sich nach 2 Jahren Pandemie deutlich. Beides spürt das Zollteam des Flughafens Wien. Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten sind wieder 80 % der Reisenden zurück im Flugbetrieb. Im ersten Halbjahr 2022 konnten die 181 Zöllnerinnen und Zöllner, die ständig am Flughafen Wien tätig sind, in 20.965 Kontrollen 1.858 Aufgriffe verzeichnen.

„Im 1. Halbjahr 2022 haben unsere Zöllnerinnen und Zöllner beispielsweise Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von knapp 2 Mio. Euro aufgegriffen. Diese Aufgriffe sind deshalb wichtig, weil sie für einen fairen Wettbewerb in Österreich sorgen. Einzelne sollen sich nicht auf Kosten der redlichen Unternehmerinnen und Unternehmer sowie der ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler einen Vorteil verschaffen, der unser Land, seine Wirtschaft und unsere Gesellschaft schädigt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zollamts Österreich gehen mit all ihrer Erfahrung, ihrem Know-how und ihrem hohen Engagement gegen diese kriminellen Aktivitäten vor und tragen gleichzeitig zu einem reibungslosen Betrieb am Flughafen bei. Denn wie so oft kommt auch bei den gezielten Kontrollen die Qualität vor der Quantität und die Erfolge sprechen für sich. Ich bedanke mich auch bei allen unseren fachlich kompetenten und motivierten Zöllnerinnen und Zöllnern in ganz Österreich“, so Finanzminister Magnus Brunner bei seinem Besuch des Zollteams am Flughafen Wien.

Flughafen Wien-Vorstand Günther Ofner ergänzt: „Auch wir bedanken uns bei den österreichischen Zollbehörden für die gute Zusammenarbeit am Standort. Diese gute Kooperation ist auch eine Voraussetzung dafür, dass die Prozesse für Passagiere und Kunden reibungslos ablaufen.“

Koffer voll Zigaretten und Goldschmuck

Mit 200.000 Stück Zigaretten und Zigarren, die illegal nach Österreich gebracht werden sollten und die in 570 Aufgriffen gefunden werden konnten, gehörten Rauchwaren auch im ersten Halbjahr 2022 zu den häufigsten Funden illegaler Kofferinhalte. Besonderen Eindruck hinterlassen aber selbst bei den erfahrenen Zöllnerinnen und Zöllnern am Flughafen Koffer gefüllt mit Schmuck und Gold. In mehr als 200 erfolgreichen Kontrollen konnte das Team Reiseverkehr am Flughafen Wien Schmuck im Gesamtwert von rund 1,2 Mio. Euro entdecken – in einem Fall beispielsweise gleich 18 Kilogramm Goldschmuck, der im Koffer von Istanbul nach Wien gebracht werden sollte. Bei einem anderen Aufgriff waren es 1,5 Kilogramm Goldschmuck aus Istanbul, immerhin aber subtiler versteckt in einer Unterhose des Reisenden. Auch diese Tarnung entging den aufmerksamen Zollorganen jedoch nicht. Auch konnten sie in 12 Aufgriffen Uhren mit einem Gesamtwert von 85.174 Euro sicherstellen.

Roland Karner, Zoll-Teamleiter für mobile Kontrollen und den Reiseverkehr am Flughafen Wien: „Aufgriffe wie im ersten Halbjahr gelingen nur dank risikoorientierter Analysen und der Erfahrung unserer Kolleginnen und Kollegen. Zuletzt haben sich aufgrund des Kriegs in der Ukraine auch zahlreiche Flugrouten verändert und darauf reagieren wir natürlich mit zielgerichteten Anpassungen unserer Kontrollen.“

Schutz vor dem Einschleppen von Tierseuchen

In 1.241 Aufgriffen konnten am Flughafen Wien Verstöße gegen das Pflanzenschutzgesetz oder das Tierseuchenrecht festgestellt werden. Für bestimmte Pflanzen, Obst oder Gemüse ist bei der Einfuhr in die Europäische Union die unaufgeforderte Vorlage eines entsprechenden Pflanzengesundheitszeugnisses beim Zoll erforderlich. Am Flughafen Wien mussten im 1. Halbjahr 2022 mehr als 3,5 Tonnen Pflanzen, Obst oder Gemüse beschlagnahmt werden, für die dieses Zeugnis fehlte. Zusätzlich wurden rund 2 Tonnen Lebensmittel tierischen Ursprungs, deren Einfuhr aufgrund des Tierseuchenrechts untersagt ist, beschlagnahmt.

Bargeldaufgriffe und erfolgreiche Pfändungen

In 16 Fällen stießen die Zöllnerinnen und Zöllner am Flughafen auf unangemeldetes Bargeld, in einem Gesamtwert von 529.127 Euro. Bei 12 Fällen im Gesamtwert von 435.368 Euro handelte es sich um den Versuch, Bargeld unangemeldet aus Österreich auszuführen. In Folge wurden Strafen in Höhe von 31.300 Euro verhängt und 62.390 Euro konnten direkt aufgrund von vollstreckbaren Abgabenrückständen gepfändet werden.

Erfolgreiche Halbjahresbilanz auch für die mobilen Kontrollen der Dienststelle Ost

Bei 168 Einsätzen kontrollierten die Organe der mobilen Kontrollen der Dienststelle Ost im 1. Halbjahr 2.356 Fahrzeuge, 7.453 Personen und 17.626 Gepäckstücke. Diese flexiblen und ortsunabhängigen Kontrollen auf Verkehrswegen und Warenumschlagplätzen führten zu 362 Aufgriffen und Gesamteinnahmen von rund 87.000 Euro.

125 Aufgriffe betrafen Verstöße gegen das Tierseuchenrecht – mehr als 5 Tonnen tierische Produkte wurden sichergestellt. In 55 Fällen waren es Aufgriffe nach dem Pflanzenschutz, durch die 703 Kilogramm beschlagnahmt wurden. Über 15.000 Stück Zigaretten konnten in 16 Aufgriffen entdeckt werden, ganze 6.400 Stück davon waren beispielsweise versteckt in der Seitenverkleidung eines PKWs aus Nordmazedonien. Auch Bargeldaufgriffe konnten die Beamtinnen und Beamten der mobilen Kontrollen verzeichnen: In 4 Aufgriffen fanden sie knapp 59.000 Euro.