Tursky: „eGovernment Monitor zeigt: Österreich hat bestes eGovernment im DACH-Raum“ Hälfte aller österreichischen E-Government-User sind mobil; Hohe Nutzung der heimischen E-Government Services bringen Österreich erneut den 1. Platz – starker Zuwachs bei der digitalen Identifikation und der App „Digitales Amt“

Der eGovernment Monitor untersucht jährlich die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz und zeichnet ein umfassendes Bild zur Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote. Die diesjährige Untersuchung belegt für Österreich erneut einen deutlichen Vorsprung der Nutzung von E-Government Angeboten im Vergleich mit unseren Nachbarn. Auch in Sachen elektronischer Identifikation und in der Verwendung der App „Digitales Amt“ wächst die Zahl an Nutzerinnen und Nutzern in der Republik stetig.

Der Ausbau bürgerfreundlicher E- beziehungsweise M-Government Lösungen wird hierzulande von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen: 72 Prozent nutzen derzeit elektronische Verwaltungsleistungen, dahinter liegen die Schweiz mit 61 Prozent und Deutschland mit 54 Prozent. Umso auffälliger scheint, dass in Österreich die Nutzung der Angebote in der Gruppe der 16-34-Jährigen mit 68 Prozent geringer ist als in den anderen Altersgruppen (35-54-Jährige: 76 Prozent, 55+: 71 Prozent).

„Mein Grundsatz ist es: Verwaltung durch Digitalisierung und E-Government zu vereinfachen und die Chancen der Digitalisierung für jeden nutzbar zu machen. Dazu muss man die Verwaltung dorthin bringen wo die Menschen sind. Daher werden wir bis 2024 fast alle Behördengänge auch digital anbieten. Der E-Government Monitor bestätigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, meint Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky anlässlich der Vorstellung der Monitor 2022-Studie.

Hälfte aller österreichischen E-Government-User sind mobil
In Österreich nutzen bereits 49 Prozent die Online-Behördendienste mit dem Mobiltelefon. In der Schweiz sind es 46 Prozent, in Deutschland 43 Prozent. Dieses Faktum könnte als Hinweis dienen, die Ausweitung durchgängig digitaler Prozesse und die ortsunabhängige M-Government Nutzung via Mobiltelefon oder Tablet als wichtige Hebel zu nutzen, um künftig noch mehr Menschen mit dem elektronischen Angebot zu erreichen.

Zwei Drittel nutzen digitale Identifikation
Bereits im Jahr 2021 nutzte die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher einen der behördlich bereitgestellten Wege zur elektronischen Identifikation. In diesem Jahr ist die Zahl nun von 52 Prozent (im Vorjahr) auf 64 Prozent gestiegen. Damit hat die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer in den vergangenen beiden Jahren fast um 20 Prozentpunkte zugenommen. Der Trend zeigt deutlich, dass die aktuell laufende Einführung der „ID Austria“ als Nachfolgerin der Handy-Signatur in der Bevölkerung gut angenommen werde, so die Studien-Autorenschaft. Auf Grund ihrer richtungsweisenden Entwicklung zur Benchmark in Europa erhielt die neue österreichische Online-Identifikation auch Gold beim internationalen E-Government-Wettbewerb im September dieses Jahres in Berlin.

Zuwachs beim „Digitalen Amt“
Auch die Verbreitung der App „Digitales Amt“ (App-Version des E-Government-Portals österreich.gv.at) wächst weiter: In diesem Jahr stiegt der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer mit aktivierter Handy-Signatur um sechs Prozentpunkte von 16 auf 22 Prozent. Jener ohne Nutzung der App mit Aktivierung von 9 auf 10 Prozent. Insgesamt nutzen die App also bereits 32 Prozent all jener Befragten, die ein Smartphone in Verwendung haben.

Hohe Zufriedenheit mit E-Government-Services
Als häufig genutzte Kernleistung der Verwaltung wurde die elektronische Abwicklung der Einkommensteuererklärung identifiziert: 87 Prozent sind in Österreich damit zufrieden, in der Schweiz sind es sogar 91 Prozent und in Deutschland 80 Prozent. Eine weitere Kernleistung ist die Wohnsitzummeldung: Hier waren in Österreich 88 Prozent mit dem Online-Angebot der Verwaltung zufrieden, ex aequo die Schweiz und 75 Prozent in Deutschland.

Hintergrund zum eGovernment Monitor
Seit 2011 beleuchtet die Untersuchung jährlich die aktuelle E-Government-Situation in Deutschland. Seit 2012 werden Österreich und die Schweiz als Vergleichsländer herangezogen. Dabei werden Interviews und Analysen zu Bekanntheit, Nutzung, Zufriedenheit, Nutzungsbarrieren und der Identifikation im Zusammenhang mit digitalen Behördengängen durchgeführt: In Österreich und der Schweiz wurden jeweils 1.002 Personen befragt, in Deutschland 8.112 (circa 500 je Bundesland), um wieder eine Detailbetrachtung der E-Government Situation in den einzelnen deutschen Bundesländern zu ermöglichen. Grundgesamtheit sind Personen ab 16 Jahren in Privathaushalten, die das Internet privat nutzen. Die Erhebung erfolgte mittels Online-Befragung. Zielgruppe der Studie sind Fachpublikum und Entscheider/innen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.