Zoll zieht Falschgeld aus dem Verkehr: Bis November bereits mehr als 660.000 Euro aufgegriffen In Summe bereits mehr als in den vergangenen drei Jahren

Die Kontrolle von Warensendungen aus Drittländern gehört genauso zu den Aufgaben des österreichischen Zolls wie die Gepäckskontrolle am Flughafen. Dabei stellen die Zöllnerinnen und Zöllner mit Verstärkung ihrer Diensthunde auch bei Falschgeldsendungen ihr Wissen und ihre Erfahrung regelmäßig unter Beweis: So wurden 2022 in Summe bereits 664.060 Euro Falschgeld aus dem Verkehr gezogen.

„Unsere Zöllnerinnen und Zöllner leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Landes und im Kampf gegen die internationale, organisierte Kriminalität. Das aufgegriffene Falschgeld wird erstens rasch aus dem Verkehr gezogen und zweitens auch für weitere Ermittlungen an das Bundeskriminalamt übergeben. So gelingt es durch die wichtige Arbeit des Zolls internationalen Schmuggel- und Fälschernetzwerken entgegenzuwirken, Betrug zu verhindern und dadurch Schaden von unserer Gesellschaft und unserem Wirtschaftsstandort abzuwenden“, so Finanzminister Magnus Brunner.

„Diese große Steigerung an Falschgeld-Aufgriffen ist sicher auch unserer neuen Spezialisierung, die mit den neuen Strukturen entstanden ist, zuzurechnen. Das gebündelte Know-how in den Teams und das vernetzte Arbeiten machen das möglich. Besonders zeigt sich das an der Arbeit der Teams der mobilen Kontrollen und des Reiseverkehrs, die sehr flexibel auf die Anforderungen unserer Analysen reagieren können“, erklärt die Vorständin des Zollamts Österreich, Mag. Heike Fetka-Blüthner.

Seit dem Jahr 2019 hat sich die Summe der Falschgeld-Aufgriffe durch den Österreichischen Zoll vervielfacht. 2019 lag die Jahresbilanz noch bei 19.760 Euro in 9 Fällen, bei einem durchschnittlichen Aufgriffswert von rund 2.195 Euro. 2020 ging diese Summe etwas zurück: In 31 Aufgriffen konnten 15.350 Euro an falschen Euroscheinen aus dem Bargeldverkehr gezogen werden. Im Folgejahr 2021 waren es zwar wieder weniger Aufgriffe (16), dafür mit Euro 112.480 wieder eine deutlich höhere Gesamtsumme. 2022 wird diese Zahl bei weitem übertroffen: Bis November dieses Jahres sind es in 49 Aufgriffen bereits 664.060 Euro, die der österreichische Zoll zumeist in Postsendungen sicherstellen konnte. Der durchschnittliche Aufgriffswert liegt heuer bei rund 13.552 Euro.

Zuletzt sorgte im November ein besonders großer Fund für Aufsehen: Im Postverteilzentrum Inzersdorf öffnete das Kundenteam bei einer Schwerpunktkontrolle ein verdächtiges Paket und entdeckte statt der angegebenen Ware einen wahren Blütenregen: 100 Stück gefälschter 200-Euroscheine und 97 Stück gefälschter 500-Euroscheine mit einem Gesamtwert von 68.500 Euro. Anders als in diesem Fall, der dank der Erfahrung der handelnden Zöllnerinnen und Zöllner aufgedeckt werden konnte, sind es auch oft die spezialisierten Bargeldhunde des ZAÖ, deren feine Nasen das Geld erschnüffeln. So verwies der Schäferrüde Ike im Herbst zuletzt auf eine Sendung, die insgesamt 86.760 Euro Falschgeld in unterschiedlichen Notengrößen enthielt.

Für Besitz, Bestellung oder auch Bezahlung mit Falschgeld drohen bei Vorsatz hohe Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren Haft. 

Fotos von Diensthund Ike