Tursky: „BMF fördert Sicherheits- und Verteidigungsforschungsprogramme mit 14 Millionen Euro“ Insgesamt 37 Projekte von KIRAS und FORTE unterstützt – darunter Software gegen Deep Fakes und Cyber-Angriffe

Das zivile Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS und das Verteidigungsforschungsprogramm FORTE sind Förderungsprogramme mit dem Ziel, österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung neuer Technologien und der Schaffung des erforderlichen Wissens zu unterstützen, um die Sicherheit Österreichs zu erhöhen. Mit einem Volumen von insgesamt 14 Mio. Euro wurden in der aktuellen Ausschreibungsperiode, die von 2021 bis 2022 lief, 37 Projekte gefördert.

Sicherheitsforschung

In der zivilen Sicherheitsforschung wurden 23 Projekte im Bereich der Cyber-Sicherheit, Grundversorgung und Sicherung von Versorgungsketten, Krisen- und Katastrophenmanagement mit über 9 Mio. Euro gefördert.

„Viele Lebensbereiche verschieben sich immer mehr in den digitalen Raum, das haben auch Kriminelle erkannt und ihre illegalen Aktivitäten ins Netz verlagert. Durch die Forschung mit KIRAS und FORTE werden Projekte gefördert, die den Sicherheitsbehörden alltagstaugliche Werkzeuge für die Sicherheit Österreichs – speziell auch im Cyber-Raum – zur Verfügung stellen“, so der Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, Florian Tursky.

Durch das Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS wurde beispielsweise auch das Projekt „defalsif-AI“ des Austrian Institute of Technology (AIT) gefördert, welches mittels künstlicher Intelligenz Falschinformationen in der audiovisuellen Medienforensik erkennen soll. Projekte wie diese, welche die Beurteilung von Bildern, Videos und Tonspuren auf dessen Glaubwürdigkeit und Authentizität hin überprüfen, werden besonders aufgrund der steigenden Anzahl von Deep Fakes immer bedeutender.

Verteidigungsforschung

Im Bereich der Verteidigungsforschung wurden 14 Projekte im Bereich Cyber-Defence, Führungsinformationssysteme, ABC-Abwehr, Robotik, militärischer Drohnen-Abwehr und Bioforensik mit einer Gesamtfördersumme von 5 Mio. Euro gefördert.

„Neben der Cyber-Security beantwortet die Sicherheits- und Verteidigungsforschung auch ein großes Spektrum an Forschungsfragen zu anderen sicherheitspolitischen Herausforderungen und Lösungen. Dies ist unser Beitrag, um Österreich in allen Aspekten für seine Bürgerinnen und Bürger sicherer zu machen und unseren Technologiestandort zu stärken“, so Tursky.

Mit dem FORTE-Projekt „SENSOR“ wird dem Bedrohungspotential von globalen Satellitennavigationssystemen (GNSS) im Rahmen der militärischen Einsatzführung begegnet. Sichere, robuste Positioning, Navigation, Timing (PNT) Systeme sind entscheidend für eine erfolgreiche Einsatzplanung und –durchführung sowie vor allem zum Schutz der eigenen Kräfte. Mit „SENSOR“ sollen bereits vorhandenes Know-How und technische Entwicklungen konsolidiert und integriert sowie in weiterer Folge Lösungen zur Gewährleistung von „Secure PNT“ im Einsatzraum entwickelt werden.

„Die Entwicklung neuester Technologien schreitet rasant voran, daher ist es umso wichtiger, dass das Bundesheer für die Erfüllung seiner Einsätze eine innovative Forschung betreibt. Unsere Expertinnen und Experten bringen sich aktiv in FORTE und KIRAS Projekte ein, was die bisherige Beteiligung an mehr als 200 Projekten deutlich macht.  Forschungsbereiche wie Cyber-Defence, autonome Systeme oder militärspezifische Kommunikations- und Führungsinformationssysteme haben eine große Relevanz für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Streitkräfte. Das Bundesheer ist ein national und international anerkannter, innovativer und verlässlicher Forschungspartner. Forschung und das Österreichische Bundesheer gehören jedenfalls zusammen - insbesondere im Hinblick auf hybride Bedrohungen, wollen wir weiter eine wichtige Rolle spielen. Bedrohungen wie hybride Konflikte, Cyberangriffe oder der Einsatz von Drohnen, sind bereits ein wesentlicher Teil der modernen Kriegsführung und darauf müssen wir vorbereitet sein“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Allgemeines

Die Agenden der Sicherheits- und Verteidigungsforschung sind mit Anfang Juli 2022 an das Bundesministerium für Finanzen gegangen. Das zivile Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS und das Verteidigungsforschungsprogramm FORTE haben das Ziel, Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung neuer Technologien und der Schaffung des erforderlichen Wissens zu unterstützen, um die Sicherheit Österreichs zu erhöhen und Wertschöpfung zu generieren.

Durch die Konzentration sämtlicher sicherheitspolitischer Forschungsförderungen des Bundes im Finanzministerium werden bei gleichzeitiger Effizienz-Maximierung die Abwicklungskosten auf ein Minimum gesenkt. Auch für 2022/23 wird im Bundesministerium für Finanzen bereits an den nächsten KIRAS & FORTE-Ausschreibungen gearbeitet.