Forum Finanz: World Development Report 2022

 Ein jährlich wiederkehrender Fixpunkt in der Forum Finanz-Veranstaltungsreihe ist die Vorstellung des World Development Reports (WDR) der Weltbank. Der heurige WDR widmet sich dem Thema „Finance for an Equitable Recovery” und wurde am 13. Juni im BMF präsentiert und diskutiert.

Nach Eröffnungsworten von Elisabeth Gruber, Leiterin der Abteilung für Internationale Finanzinstitutionen im BMF, umriss Martin Kanz, Ko-Direktor für den WDR 2022 und Senior Economist in der Weltbank, die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts. Er beleuchtete insbesondere die erhöhte Fragilität, die sich infolge der COVID-19-Pandemie und ihrer Bekämpfung in den Finanzsystemen von Entwicklungs- und Schwellenländern aufgebaut hat. Konkret hob er die Zunahme notleidender Kredite, deren verzögerte Abwicklung, den schwieriger werdenden Zugang zu Fremdkapital und die gestiegene öffentliche Verschuldung hervor, bevor er mit einer Reihe von Politikempfehlungen schloss.

Unter der Leitung von Moderator Kurt Bayer vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) folgte eine hochrangige Podiumsdiskussion. Birgit Niessner, Chefökonomin der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), ging auf die Wechselwirkung zwischen Ungleichheit und Zugang zu Finanzmitteln ein. Martina Neuwirth, Expertin für Entwicklungs- und internationale Steuerpolitik am Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC), warnte vor der Gefahr einer neuerlichen Überschuldung von Entwicklungsländern. Markus Eller, Senior Economist am Joint Vienna Institute (JVI), unterstrich, welch wichtige Rolle der Fiskalpolitik dabei zukommt, den Wiederaufschwung nach der Krise inklusiv und resilient zu gestalten.

Zahlreiche Gäste waren der Einladung ins BMF gefolgt, stellten kritische Fragen und tauschten sich interessiert mit den Sprecher/innen aus.