Finanzpolizei: 123 illegale Glücksspielautomaten in Oberösterreich und Salzburg vernichtet
Das illegale Glücksspiel ist in Österreich immer noch weit verbreitet, daher führt die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung regelmäßig Schwerpunktkontrollen durch. In den vergangenen beiden Wochen ließ sie insgesamt 123 illegale Glücksspielgeräte in Oberösterreich und Salzburg auf zwei Schrottplätzen endgültig vernichten.
Die Automaten wurden bei mehreren Kontrollen in diesem Jahr beschlagnahmt und nun – nach Abschluss der entsprechenden Verfahren – geöffnet und zerstört. Dabei konnten noch mehr als 17.000 Euro, die in den Geräten vorhanden waren, sichergestellt und der Polizei zur Verwahrung übergeben werden.
Ein beträchtlicher Teil der vernichteten Glücksspielautomaten stammte von einer Schwerpunktaktion der Finanzpolizei im vergangenen Frühjahr. Dabei beschlagnahmten die Beamtinnen und Beamten an fünf Kontrolltagen in zehn Lokalen in Salzburg insgesamt 72 Automaten. Die Betreiber der illegalen Glücksspielbetriebe wollten es den Behörden damals nicht zu einfach machen. Zahlreiche Orte verfügten über Videoüberwachungssysteme und zudem dachten sich die Kriminellen mehr oder weniger kreative Tarnungen aus. So wurde ein Lokal als „Internet-Shop“ bezeichnet, auch ein angebliches Waxing-Studio, ein Weinlokal sowie ein Crêpes-Lieferservice waren dabei. Das Ergebnis war jedoch in allen Fällen das gleiche, denn hinter jeder Tür fanden die Ermittler eine illegale Spielstätte vor. Sieben der zehn kontrollierten Lokale mussten durch die Spezialeinheit Cobra sogar zwangsweise geöffnet werden.
Auch zwei Schwerpunktaktionen in Oberösterreich im Vorjahr führten zu zahlreichen Beschlagnahmungen, die nun in der Vernichtung vieler Geräte mündeten. Im August 2021 wurden in Linz, Linz-Land, Steyr sowie Wels insgesamt 121 illegale Automaten beschlagnahmt, nur einen Monat später in Linz, Linz-Land, Wels und Vöcklabruck noch einmal 55. Auch hier arbeiteten die Täter mit zahlreichen Tricks, um der Finanzpolizei das Leben schwer zu machen. So wurden beispielsweise manche Türen mit Eisenplatten verstärkt, um den Zugriff zu verhindern. Das gelang den Tätern jedoch nicht und so entdeckten die Finanzpolizisten auch neue Varianten des illegalen Glücksspiels, bei denen auf den ersten Blick legale „Geschicklichkeitsspiele“ auf dem Gerät angezeigt wurden. Bei genauerer Untersuchung der Automaten wurden aber auch hier die illegalen Spiele, mit denen die Lokalbetreiber Spielsüchtigen ein Vermögen abnehmen können, aufgedeckt. Die Glücksspielgeräte selbst waren vielfach fest im Boden oder der Wand verankert, sodass diese für den Abtransport erst mühevoll losgeschnitten werden mussten.
Das Betreiben einer illegalen Glücksspielstätte ist kein Kavaliersdelikt und kommt die Täter teuer: Jedes einzelne Glücksspielgerät zieht Strafanträge in Höhe von durchschnittlich 4.000 Euro pro Gerät nach sich. Die Automaten werden im Zuge des Einsatzes durch die Finanzpolizei beschlagnahmt und bis zum Abschluss des Verfahrens in ein Verwahrlager gebracht, bis sie schließlich – wie es auch nun wieder der Fall war – endgültig vernichtet werden.
„Die regelmäßigen Schwerpunktkontrollen der Finanzpolizei drängen das illegale Glücksspiel immer weiter zurück und machen das Geschäft für die kriminellen Betreiber zunehmend unattraktiv. Im Sinne des Spielerschutzes werden wir hier auch weiterhin hart durchgreifen“, so Finanzminister Magnus Brunner.