ÖBAG evaluiert aktuelle und künftige Gasversorgungssicherheit in Österreich Finanzminister Magnus Brunner beauftragt ÖBAG mit umfassender Prüfung des Beteiligungsportfolios – Heimische Gasspeicher aktuell zu 74 Prozent gefüllt

Der Krieg in der Ukraine hat deutlich vor Augen geführt, dass Österreich und Europa zu abhängig von russischem Gas sind. Putin setzt die Gasversorgung Europas als Waffe in seinem Angriffskrieg ein. Die Bundesregierung arbeitet seit Kriegsbeginn intensiv daran, die Gasversorgung für die Menschen im Winter zu sichern und von russischem Gas so unabhängig wie möglich zu werden. Die heimischen Speicher werden so rasch wie möglich befüllt und der Gaseinkauf wird laufend diversifiziert. Aktuell ist Österreich gut auf den Winter vorbereitet: Die österreichischen Gasspeicher sind zu 74 Prozent gefüllt. Das entspricht mehr als zwei Drittel des jährlichen Gasverbrauchs in Österreich.

Neben der aktuellen kurzfristigen Krisenvorsorge stellt sich die Frage, wie Österreich die Abhängigkeit von Russland weiter reduzieren kann und wie die Strategie Österreichs zur mittel- bis langfristigen Gasversorgung aussehen muss. Daher hat Bundeskanzler Karl Nehammer Finanzminister Magnus Brunner beauftragt, eine entsprechende Prüfung einzuleiten. Der Finanzminister hat folglich die ÖBAG mit einer umfassenden Prüfung zur aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich beauftragt. Konkret gibt es sechs Teilbereiche, die abgedeckt werden sollen:

  • Know-how und Learnings anderer Länder evaluieren, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren
  • Analyse des vorhandenen Portfolios der Republik im Hinblick auf die Gasversorgung
  • Evaluierung des max. Potentials der Gasförderung in Österreich (konventionell und unkonventionell)
  • Analyse des Portfolios der ÖBAG-Beteiligungen
  • Evaluierung infrastruktureller Optimierungspotentiale
  • Ableiten von Handlungsoptionen für die Republik als Entscheidungsgrundlage für die Bundesregierung

"Österreich wird mittelfristig immer noch Gas brauchen. Russland ist dafür kein verlässlicher Partner mehr – und wir wollen die Kriegsmaschinerie Putins weiter schwächen. Für den kommenden Winter haben wir eine entsprechende Krisenvorsorge getroffen, um die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Haushalte und Wirtschaft bestmöglich abzufedern. Gleichzeitig analysieren wir, wie wir uns für die Zukunft bestmöglich aufstellen können und ob es sinnvolle Schrauben gibt, an denen wir drehen können. Wir wollen die Versorgungssicherheit bei Gas erhöhen, da dies sowohl für den Wirtschaftsstandort als auch für viele private Haushalte weiterhin von größter Relevanz ist. Der ÖBAG kommt hier eine wichtige Schnittstellenfunktion zu unseren Beteiligungen zu und darüber hinaus entspricht die Weiterentwicklung des Standortes auch dem gesetzlichen Auftrag der ÖBAG. Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt keine Denkverbote und wir haben die Verantwortung, jede Option zu prüfen, die zu mehr Versorgungssicherheit für Standort und Menschen führt", so Finanzminister Brunner.