Struktur der Breitbandanbindung
Damit Menschen schnelles Internet, sogenanntes Breitband-Internet, nutzen können, ist eine komplexe Infrastruktur nötig. Die Breitbandversorgung ist in mehreren Ebenen strukturiert, die zusammenspielen, sodass das Internet schließlich in den einzelnen Haushalten ankommt.
Schnelles Internet zur Verfügung zu haben, ist für die meisten Menschen in Österreich inzwischen selbstverständlich. Wie jedoch die komplexe Infrastruktur dahinter funktioniert und welche verschiedenen Ebenen und Technologien dabei zusammenspielen, wissen viele nicht. Daher geben wir hier einen Überblick über die wesentlichen Kernelemente.
Leistungsfähige Hauptverbindungen
Auf der ersten Ebene gibt es zunächst einmal leistungsfähige Hauptverbindungen, das sogenannte „Backbone-Netz“ oder „Core Network“. Sie verlaufen durch ganz Österreich und sind eine Art „Rückgrat“ der Kommunikationsnetze. Sie übertragen die Signale mithilfe der Glasfasertechnologie und garantieren so eine hohe Übertragungsrate und damit schnelles Internet.
Zubringerleitungen bringen das Internet in die Ortszentrale
Einzelne untergeordnete Netzknoten – zum Beispiel ein lokaler Verteilerknoten in einer Gemeinde – können nun an dieses leistungsstarke Backbone-Netz angeschlossen werden. Das geschieht über ein Netzwerk aus Zubringerleitungen („Backhaul Network“), die in vielen Fällen ebenfalls bereits Glasfaser verwenden. Typischerweise gibt es in jeder Gemeinde einen lokalen Verteilerknoten. Dieser wird häufig auch als Ortszentrale oder „Point of Presence“ bezeichnet.
Zugangsleitungen versorgen die Einzelhaushalte mit Internet
Von der Ortszentrale aus bringen Zugangsleitungen das Internet zu den einzelnen Haushalten. Diese Zugangsstrecken werden auch „Access Network“ genannt und nutzen je nach Stand des Breitbandausbaus entweder bereits die Glasfasertechnologie oder noch die traditionellen Technologien Kuper- und Koaxialkabel.
Glasfaser kommt immer näher zu den Haushalten
Es gibt verschiedene Bezeichnungen, die angeben, wie nah die neuere Glasfasertechnologie an den Einzelhaushalt herankommt. Entweder führen die Glasfaserkabel zu einem Netzknoten im Straßenbereich (FTTC – „fibre to the curb“), zum Gebäude (FTTB – „fibre to the building“) oder direkt in die Wohnungen (FTTH – „fibre to the home“). Sofern der Glasfaseranschluss nicht direkt in die Wohnung verlegt ist, werden für das letzte Stück des Weges die traditionellen Kupfer- oder Koaxialkabel verwendet. Am Übergangspunkt wird das optische Signal aus dem Glasfaserkabel in einem Verteilerkasten in ein elektrisches Signal umgewandelt, das über Kupfer- und Koaxialkabel transportiert werden kann.
Alternativ: Anbindung per Mobilfunk
Die Anbindung an die Hauptverbindungen im Core Network muss allerdings nicht zwingend über Leitungen geschehen, die im Boden oder über Luftkabel (d.h. auf Straßenmasten) verlegt sind. Alternativ ist auch eine Anbindung per Mobilfunk möglich. In diesem Fall sind Mobilfunk-Basisstationen an das Glasfasernetz angebunden. Von diesen Basisstationen aus wird das Internet per (Mobil-)funk an die mobilen Endgeräte (Smartphones, Tablets, Autos etc.) sowie an Internet Cubes zu Hause weitergegeben.