Finanzbildungsrat setzt wichtige Impulse: Jugendverschuldung, Konjunktur und Konsumentenverhalten im Fokus 3. Sitzung des Gremiums im Finanzministerium

Am 19. Dezember tagte der Finanzbildungsrat, das Entscheidungsgremium der Nationalen Finanzbildungsstrategie, zum mittlerweile dritten Mal im Finanzministerium. Dabei standen vor allem die Themen Jugendverschuldung, Konjunktur und Konsumentenverhalten im Fokus.

Neben dem Gastgeber Finanzminister Magnus Brunner nahmen auch Bildungsminister Martin Polaschek, Konsumentenschutzminister Johannes Rauch, Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm sowie Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann am Finanzbildungsrat teil.

„Unsere gemeinsame Arbeit hat dazu geführt, dass wir wichtige Akzente im Bereich Finanzbildung setzen konnten. Durch gezielte Aktivitäten haben wir viele Bürgerinnen und Bürger erreicht und somit bereits einen Beitrag zum finanziellen Wohlergehen leisten können. Nach zwei Jahren zeigt unser Fortschrittsbericht, dass unter dem Dach der Nationalen Finanzbildungsstrategie bereits 139 Maßnahmen von Stakeholdern eingemeldet wurden. Die große Beteiligung unterstreicht den Erfolg unserer Strategie, die bereits Nachahmer in anderen Ländern findet. Die breite Beteiligung ist essentiell, denn nur wer über finanzielles Know How verfügt, hat das richtige Rüstzeug in der Hand, um ein finanziell selbstbestimmtes Leben führen zu können – dabei geht es auch um die Themen Vorsorge, Vermögensaufbau und die Schaffung von Eigentum“, zog Finanzminister Magnus Brunner zum Auftakt der Sitzung eine Zwischenbilanz.

„Allgemeine Finanzbildung muss bereits in frühen Jahren beginnen. Anknüpfend an das Lebensphasenmodell der nationalen Finanzbildungsstrategie stellt mein Ressort ein umfassendes Verbraucherbildungs- und Finanzbildungsangebot für jedes Lebensalter zur Verfügung. Wir müssen bereits den Kindern und Jugendlichen die richtigen Werkzeuge in die Hand geben, damit sie zu mündigen Konsument: innen entwickeln und ihr späteres Finanzleben erfolgreich meistern können“, betont Konsument:innenschutzminister Johannes Rauch. „Für jene Personen, die in finanzielle Probleme geraten, gibt es mit der Schuldnerberatung eine kompetente Anlaufstelle in ganz Österreich. Auf Grund des erhöhten Bedarfes stellt mein Ministerium auch für das Jahr 2024 eine Sonderfinanzierung zur Verfügung.“

Ein besonders wichtiger Punkt bei dem aktuellen Spitzentreffen war das Thema Jugendverschuldung. Aktuelle Statistiken verdeutlichen, dass die durchschnittliche Verschuldung der österreichischen Bevölkerung, die Schuldenberatung in Anspruch genommen hat, kontinuierlich ansteigt – und dabei sind insbesondere immer mehr junge Menschen betroffen. Diese besorgniserregende Entwicklung hat vielfältige Ursachen, darunter niedrige Einkommen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Arbeitslosigkeit, mangelnde finanzielle Bildung und unzureichendes Geldmanagement. Hinzu kommt der erleichterte Zugang zu Konsumkrediten per Mausklick sowie der Druck gesellschaftlicher Statussymbole, die diesen Trend verstärken. Daher hat das Finanzministerium erst kürzlich in Zusammenarbeit mit Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm eine Informationsoffensive gegen Jugendverschuldung unter dem Slogan „Was sagt das Konto?“ ins Leben gerufen.

„Mit den 139 Maßnahmen stärken wir die Kompetenzen der Jugendlichen, damit sie eigenverantwortlich und gut überlegt finanzielle Entscheidungen treffen können. Wir schützen die Jugendlichen damit vor Überschuldung und stärken gleichzeitig ihr Bewusstsein für die eigene Altersvorsorge,“ so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm. Die gemeinsame Kampagne in der Weihnachtszeit trage dazu maßgeblich bei, so Plakolm: „In zwei Wochen wurde die Seite wassagtdaskonto.at schon über 20.000 Mal von Jugendlichen aufgerufen. Wenn online mit der eigenen Schuldenhöhe geprahlt wird, dann ist das schwer bedenklich und hier setzen wir gemeinsam mit dem Finanzministerium an.“

Neben den weiteren Themen Konjunktur und Konsumentenverhalten stand auch die Vorstellung des aktuellen Fortschrittsberichtes 2023 und des Zweijahresarbeitsplans 2024/25 auf der Agenda des Gremiums. Zudem konnten der derzeitige Stand weiterer geplanter Finanzbildungsmaßnahmen wie das Finanzbildungsportal oder die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien besprochen werden.

Bildungsminister Martin Polaschek:

„Mit den neuen Lehrplänen, die in der Volkschule, Mittelschule und der AHS Unterstufe in diesem Schuljahr gestartet sind, wurde Finanzbildung erstmals verbindlich in der Pflichtschule verankert - fächerübergreifend sowie im Unterrichtsfach Geographie und Wirtschaftsbildung. Ich freue mich, dass wir im Rahmen der Finanzbildungsstrategie auch hier viele Maßnahmen setzen, damit dieses wichtige Thema gut im Unterricht ankommt!“

OeNB-Gouverneur Robert Holzmann:

„Unser gemeinsames Ziel sind mündige Bürger, die nachhaltige finanzielle Entscheidungen treffen. Darum ist der Nationalbank die Förderung der allgemeinen Finanzbildung ein besonderes Anliegen. Ein wichtiger und wirksamer Hebel sind dabei anlassbezogene Angebote mit maßgeschneiderten Informationen für konkrete Entscheidungssituationen.“

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