Zollfahndung und Finanzpolizei entlarven illegalen Schönheitssalon in Wien Simmering Ärztin und Organisatorin vor Ort festgenommen; 10.000 Euro in bar beschlagnahmt

Eine anonyme Anzeige und Ermittlungen der Zollfahndung wegen Schmuggels führte Ende Februar zu einer aufsehenerregenden Entdeckung: In einer Privatwohnung in Wien-Simmering wurde ein illegaler Schönheitssalon betrieben. Bei der Kontrolle weigerten sich die Personen in der Wohnung trotz mehrfacher Aufforderung, die Tür zu öffnen. Die Beamtinnen und Beamten der Zollfahndung erwirkten daraufhin einen Hausdurchsuchungsbefehl.

Bei der Hausdurchsuchung, welche dann gemeinsam mit der Finanzpolizei durchgeführt wurde, stellten die Ermittler diverse Spritzen und Substanzen für BOTOX- und Hyaluron- Schönheitsbehandlungen, neben verschiedensten genehmigungspflichtigen Arzneiwaren sicher. Zwei Personen wurden vorläufig festgenommen, zahlreiche Anzeigen sind die Folge.

Finanzminister Magnus Brunner: „Die gute Zusammenarbeit der beteiligten Behörden hat dazu geführt, dass dieser illegale Schönheitssalon enttarnt und geschlossen wurde. Wir werden auch in Zukunft konsequent gegen solch kriminelle Aktivitäten vorgehen, um die Gesundheit und Sicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten zu schützen. Ich danke den Ermittlern der Zollfahndung und der Finanzpolizei für ihre professionelle Arbeit und ihr Engagement.“

Wohnung mit Ausstattung einer Arztpraxis

Die Wohnung war ausgestattet wie eine Arztpraxis, obwohl keine der anwesenden Personen über eine gewerberechtliche Genehmigung zur Durchführung von Schönheitsbehandlungen verfügte oder auf der Ärzteliste der Ärztekammer Österreich registriert war. Im Zuge der Amtshandlung stellte sich heraus, dass eine der angetroffenen Frauen zwar bosnisch-herzegowinische „Zahn-Ärztin“ war, jedoch ist in Österreich die Anwendung von Botox (Botulinumtoxin) und das Verabreichen von Fillern (z.B. Hyaluronsäure) im kosmetischen und ästhetischen Bereich durch Zahnärzte untersagt.

Die Zahnärztin wurde extra zur Anwendung der Schönheitsbehandlungen über das Wochenende nach Österreich eingeflogen. Eine weitere Frau aus Serbien organisierte und koordinierte die Termine, assistierte der Zahnärztin und kassierte auch die Entgelte.

Sämtliche Substanzen wurden zur Beweissicherung beschlagnahmt. Zudem wurden 10.000 Euro in bar beschlagnahmt, welche die Organisatorin bei sich hatte. In weiterer Folge wurden die drei anwesenden Personen einvernommen und letztlich die bosnische Ärztin sowie die serbische Organisatorin durch das LKA-Wien wegen Verdachtes des gewerbsmäßigen Betruges, Kurpfuscherei sowie wegen Verstoßes gegen das Fremdenpolizeigesetz festgenommen. Anzeigen wegen Verstößen gegen Finanzstrafgesetz, das Ausländer-Beschäftigungsgesetz und das Sozialversicherungsgesetz werden durch die Beamten der Zollfahndung und der Finanzpolizei gelegt.