Rohstoffbilanz für Österreich
Um die Rohstoffversorgung langfristig zu sichern und ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zu fördern, unterstützt die EU-Kommission ein Projekt, in dem Handlungsempfehlungen zur Implementierung nationaler Rohstoffbilanzen, entwickelt werden.
Im Rahmen der Technical Support Initiative (TSI) finanziert die EU das Projekt „Roadmap for a Future Comprehensive Raw Material Balance“. Das Technical Support Instrument (TSI) ist ein Programm der Europäischen Union, das Mitgliedstaaten technische Unterstützung bietet, um Reformen zu planen und umzusetzen. Es unterstützt Länder dabei, ihre Kapazitäten zu stärken und nationale Prioritäten, sowie EU-weite Strategien zu verwirklichen. Das TSI wird von der Europäischen Kommission verwaltet und basiert auf freiwilligen Anträgen der Mitgliedstaaten, die gezielte und maßgeschneiderte Hilfe benötigen.
Das Projekt „Roadmap for a Future Comprehensive Raw Material Balance“ leitet sich aus dem österreichischen Masterplan Rohstoffe 2030 ab. Das BMF, Abteilung Mineralrohstoffpolitik, ist Auftraggeber und Benefiziar des Projekts. Umgesetzt wird das Projekt in Zusammenarbeit mit AARC, der TU Wien, E3 Modelling und der Repuco Unternehmensberatung GmbH in enger Kooperation mit der Europäischen Kommission (DG REFORM).
Kenntnisse über die Rohstoff-Wertschöpfungskette und Rohstoffströme sind für eine effektive und strategische Rohstoffpolitik unabdingbar. Für die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen braucht es eine umfassende Datengrundlage, die die nationale Produktion an primären und sekundären Rohstoffen und darüber hinaus den Import und Export von Rohstoffen in qualitativer und quantitativer Hinsicht abbildet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Liste der kritischen Rohstoffe gelegt. Die Umsetzung nationaler Rohstoffbilanzen ist ein wesentlicher Schritt zur Stärkung der österreichischen Versorgungssicherheit. Mittelfristiges Ziel ist die Erstellung nationaler Bilanzen in sämtlichen Mitgliedsstaaten der EU, um die europäische Versorgungsunabhängigkeit zu fördern.
Im Rahmen des Projekts wurde ein generisches Modell zur Erfassung von Materialflüssen und Lagerbeständen entwickelt, das für alle Rohstoffgruppen und verschiedene Länder anwendbar ist. Anhand der Ergebnisse des Indikatormaterials Phosphor wurde gezeigt, wie aus Rohstoffbilanzen Maßnahmen zur Unterstützung des Ressourcenmanagements in Österreich abgeleitet werden können, wenn umfassende Zeitreihen entwickelt und analysiert werden. Es wurde ein zwei-Phasen Plan erarbeitet, der die Implementierung von Rohstoffbilanzen in Österreich darstellt. In einem partizipativen Stakeholderprozess wurden im Rahmen einer Umfrage Rohstoffe für erste Bilanzierung ermittelt. Die Projektergebnisse und das weitere Vorgehen werden bei einer Abschlussveranstaltung am 8. November präsentiert.
Die Umsetzung der entwickelten Roadmap und Einführung nationaler Rohstoffbilanzen trägt langfristig zu einer gesicherten Rohstoffversorgung bei und unterstützt ein nachhaltiges Ressourcenmanagement.
Weiterführende Informationen zu TSI: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/tsi.html